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Banken im MK: Immer mehr Menschen wollen Kredit - für die Gas-Rechnung 

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Von: Fabian Paffendorf

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Eine einsame Seniorin wurde von Betrügerinnen um ihr Geld gebracht.
Weil auch die eisernen Reserven bald nicht mehr ausreichen könnten, um monatlich die Rechnungen zu zahlen, suchen vermehrt Kiersper Hilfe beim Sozialamt oder den Kreditinstituten. © Patrick Pleul/dpa

Energiekrise und die Preisexplosionen bei allen Waren des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen machen sich längst flächendeckend in den Privathaushalten bemerkbar. Vermehrt suchen auch Kiersper nach Rat und Hilfe, um für sich die Frage zu beantworten, wie sie die künftigen Kosten des Lebensunterhalts schultern können.

Kierspe – Eine Anlaufstelle, die in der jüngsten Zeit mehr als sonst dabei frequentiert wird, ist laut Kierspes Vertreterin des Bürgermeisters, Dorette Vormann-Berg, das Sozialamt der Stadt Kierspe. Die Anzahl jener, die sich über die Möglichkeiten von Hilfsleistungen erkundigten, sei merklich angestiegen in den vergangenen Wochen. „Es ist noch nicht so, dass wir eine erhöhte Anzahl von Anträgen für Sozialleistungen verzeichnen würden, aber die Anfragen und der Beratungsbedarf haben sich bereits erhöht“, sagt Vormann-Berg. Daraus resultiere natürlich eine Mehrbelastung für die Mitarbeiter in der Verwaltung. Allerdings sei diese mit den derzeit vorhandenen personellen Kapazitäten durchaus noch leistbar. „Wie wir es dann 2023 machen werden und ob gegebenenfalls personell aufgestockt werden muss, werden die kommenden Monate zeigen müssen“, sagt Vormann-Berg.

Dass auf jeden Fall in der Stadtverwaltung mehr zu tun sein wird, stehe aber jetzt schon fest, denn angesichts der Wohngeldreform dürfte ein erhöhtes Antragsaufkommen auf die Gemeindeverwaltung zukommen. „Laut Prognose des Städte- und Gemeindebunds geht dieser von einer Verdreifachung der Wohngeldempfänger aus“, sagt Dorette Vormann-Berg. Die Reform, die ein Teil des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung ist und Haushalte mit zu wenig Einkommen unterstützen soll, geht nicht nur mit einer Erhöhung des Wohngeldes einher, sondern soll den Anspruch auf Leistungen auch 1,4 Millionen deutschen Haushalten erstmalig ermöglichen.

Anzahl der Wohngeldempfänger könnte sich verdreifachen

„Das Kabinett des Bundesrates hat die Gesetzesänderung ja noch nicht beschlossen, aber die Reform wurde angestoßen, ein Entwurf eingebracht. Wenn der durchgewunken wird, kann man ab 1. Januar 2023 ein erhöhtes Aufkommen an Wohngeldanträgen im Rathaus erwarten“, sagt die Vertreterin des Bürgermeisters.

Aber nicht nur in der Stadtverwaltung, sondern auch bei den Banken und Sparkassen sorgen die Teuerungen für einen Mehrbedarf an Beratung und Hilfestellungen. So bestätigt auch Katja Drees von der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen eine merklich gestiegene Nachfrage nach Privatkrediten. „Bei den Kreditanfragen wird immer wieder auch thematisiert, dass die Kunden einen erhöhten Kapitalbedarf haben, um ihre Energiekosten zu bezahlen“, sagt Drees. Man biete Kunden daher flexible Kleinkreditmöglichkeiten an. Nicht immer wäre nämlich ein Aufstocken des Dispokredits in solchen Fällen die erste Wahl.

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