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Hang Am Nöcklenberg droht abzurutschen

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„Gesperrt wegen Hangabsicherungsmaßnahmen“: Das obere Ende der Ringstraße Am Nöcklenberg ist gesperrt, ein Ein- oder Ausfahren bis auf Weiteres nicht mehr möglich.
„Gesperrt wegen Hangabsicherungsmaßnahmen“: Das obere Ende der Ringstraße Am Nöcklenberg ist gesperrt, ein Ein- oder Ausfahren bis auf Weiteres nicht mehr möglich. © Ruthmann, Det

Wie es aussieht, wenn die schmale Straße Am Nöcklenberg nicht mehr eine Ringstraße ist, muss derzeit tagtäglich der Postbote erleben. Dieser kann zwar von der Friedrich-Ebert-Straße „von unten“ in den Nöcklenberg einfahren. Doch dann ist Schluss: Seit einigen Tagen geht es nicht mehr weiter, ist die Ausfahrt zur L 528 – gegenüber der Dr.-Deisting-Straße – nicht mehr möglich.

Kierspe – Der Grund dafür ist eine Hangabsicherung, die sich in einer Vollsperrung der Straße kurz vor der oberen Einmündung in die Friedrich-Ebert-Straße zeigt. Für den besagten Postboten und auch alle anderen motorisierten Verkehrsteilnehmer einschließlich der Anwohner heißt das: wenden – obwohl es eigentlich keine echte Wendemöglichkeit gibt, maximal eine private Garagen- oder Grundstückseinfahrt dafür genutzt werden kann.

Hintergrund der Sperrung: eine Hangabsicherung, die notwendig wurde, nachdem ein Häuslebauer für die Errichtung eines Mehrfamilienhauses an der Straße Thalerbach eine nicht unerhebliche Menge an Erdreich aus der sehr steilen Böschung, die die Straßen Am Nöcklenberg und Thalerbach trennt, ausbaggern ließ. Die Baugenehmigung für das Mehrparteienhaus in starker Hanglage, so erklärt Ursula Erkens, Pressereferentin des Märkischen Kreises, auf Anfrage der Meinerzhagener Zeitung, liege zwar vor. Allerdings seien „die Eingriffe am Hang ohne die notwendige Untersuchung der örtlichen und geologischen Verhältnisse, ohne ausreichende Fach- und Sachkunde und ohne entsprechender Zustimmung angrenzender Anwohner“ durchgeführt worden.

Fachleute müssen Voraussetzungen prüfen

Darüber hinaus sei auch keine ausreichende Baustellensicherung vorgenommen worden. Aus diesen Gründen habe die Kreisbauaufsicht die Baustelle stillgelegt. „Durch die mehrschichtige Oberflächenstruktur des Hangs (sogenannte Gleitkörper) droht ein Abrutschen des Hangs und der Straße. Die Ringstraße Am Nöcklenberg wurde daher sicherheitshalber bis auf Weiteres gesperrt“, führt die Pressesprecherin weiter aus. Wie lange die Sperrung bestehen bleiben muss, bleibt offen.

Denn jetzt müsse erst einmal von Fachleuten geprüft werden, ob und unter welchen Voraussetzungen das Bauvorhaben fortgesetzt kann. Und der Bauherr werde erst eine neue Baugenehmigung abwarten müssen, sollte eine Umplanung erforderlich sein. Wie es vom Kreis weiter heißt, müsse er außerdem zunächst Felssicherungsmaßnahmen durchführen und die Baustelle sichern – dies auf der Grundlage einer Baugrunduntersuchung durch einen Geologen.

Der Stadtverwaltung indes sei vonseiten des Märkischen Kreises lediglich mitgeteilt worden, dass die Baustelle durch die Bauaufsicht stillgelegt und die Straße Am Nöcklenberg gesperrt worden ist, weil die Standsicherheit für die Straße nicht mehr gegeben sei, machte Lars Feltens, Leiter des Sachgebiets Bauen und Planen der Stadt Kierspe, deutlich.

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