Nach Hochwasser-Nacht: Kiersper Wehr rüstet sich für den nächsten Einsatz

Es war nicht die große Katastrophe aus dem Sommer 2021 – doch das Regengebiet und dessen Folgen werden in der Nacht zum Freitag bei vielen Kierspern böse Erinnerungen an die schlimmen Überflutungen vor anderthalb Jahren geweckt haben.
Kierspe – Keller standen unter Wasser, Sandsäcke mussten platziert, Straßen gesperrt werden. Es war eine wilde Nacht – auch für die Kiersper Feuerwehr. Von Donnerstagnachmittag, 17.30 Uhr, bis Freitagmorgen mussten die Wehrleute der Löschzüge Stadtmitte und Vollme Neuenhaus zu acht Einsätzen unterschiedlicher Intensität ausrücken.
So musste die Kreisstraße 3 zwischen Bruch und Mühlenschmidthausen im Bereich Eltinghausen gesperrt werden, da sie unterspült und überschwemmt war. Gleiches galt für die Straße Vor den Eicken zwischen Padberg und Schmiedestraße, wo die Kerspe aus ihrem Bett gekommen war und für Überschwemmungen sorgte.
„Vor einem Haus wurden vorsorglich Sandsäcke verteilt, da das Wasser drohte, in die Garage zu laufen“, berichtet Christian Schwanke, Pressesprecher der Kiersper Feuerwehr. Die hatte auch ein wachsames Auge auf einen vom Wasser bedrohten Hühnerstall. Am Jubachweg wurden in zwei Gebäuden, an der Hagener Straße ein Keller mittels Tauchpumpen vom Wasser befreit. Am Hameckerbach in Bollwerk wurde ebenfalls ein Keller leergepumpt und das Gebäude mit Sandsäcken gesichert.

Noch nicht so dramatisch wie volmeabwärts in Halver-Oberbrügge, aber durchaus arbeitsintensiv waren auch die Überschwemmungen in der Grüne an der Bundesstraße 54. Dort sowie im Bereich des Bahnübergangs Bollwerk mussten Überschwemmungen beseitigt werden. Die Abläufe entlang der B54 waren mit Geröll und Unrat verstopft und konnten die Wassermengen nicht mehr aufnehmen.
Sandsäcke aus dem Siegerland abgeholt
Insgesamt 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Kierspe waren bis in den frühen Freitagmorgen im Einsatz – und die sind für den Fall der Fälle auch an diesem Samstag wieder für einen Einsatz gerüstet. Auch materiell: Am Freitag besorgte man zum Schutz vor möglichen weiteren Überschwemmungen vorsorglich weitere Sandsäcke. „Der Kollege musste dafür aber extra ins Siegerland fahren, weil vor Ort alles abgegrast war“, weiß Christian Schwanke von einem besonderen Bedarf insbesondere jener Menschen, die volmenah wohnen.