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„Eine Herzenssache“: DLRG-Lehrerin spricht übers Schwimmenlernen

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Fünf Personen in einem Schwimmbad
Das Team der DLRG-Ortsgruppe Kierspe bietet im Hallenbad Räukepütt Schwimmkurse an – auch für die Jüngsten. Auf dem Bild (von links): Elisabeth Sikora, Malin Clever, Sabine Langemann, Klaus Beier und Ortsgruppenleiter Nico Howorka. © Liv Schröder

Der Anteil der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, hat sich seit 2017 verdoppelt. Ein Grund dafür: Während der Pandemie haben so gut wie keine Schwimmkurse stattgefunden. Auch die Zahl der Badeunfälle steigt.

Kierspe - Umso wichtiger ist es, dass ein Kind frühzeitig das Schwimmen lernt, berichtet Schwimmlehrerin Elisabeth Sikora von der DLRG-Ortsgruppe Kierspe im Interview mit Liv Schröder.

Wie kam es dazu, dass Sie Schwimmlehrerin geworden sind?

Als ehemalige Leistungsschwimmerin und Mitglied der Wasserwacht in Bayern habe ich mich 2008 dazu entschieden, meinen Rettungsschein aufzufrischen und mich bei der DLRG zur Schwimmlehrerin ausbilden zu lassen.

Wie viele Kinder sind bei Ihnen in einem Schwimmkurs?

An meinem Schwimmkurs können sechs Kinder teilnehmen, mit denen ich zusammen im Becken bin. Dadurch, dass ich mit ihnen im Wasser bin, kann ich ihnen die größtmögliche Sicherheit geben.

Wie lange braucht ein Kind, um schwimmen zu lernen?

Wir bieten bei uns 15 Unterrichtseinheiten à 45 Minuten an. In dieser Zeit schaffen es die meisten Kinder, schwimmen zu lernen. Der Kurs beginnt mit der Wassergewöhnung, um danach die Schwimmtechniken zu erlernen. Das Ziel ist dann das Seepferdchen-Abzeichen. Jeder Schwimmkurs lebt davon, dass die Eltern begleitend zum Schwimmkurs mit ihren Kindern schwimmen gehen. Diese können dann das, was sie gelernt haben vorführen und weiter üben, um sicherer zu werden.

Wie alt sind die Kinder?

In der Regel sind die Kinder, die mit dem Schwimmen beginnen, zwischen fünf und sechs Jahren alt. Derzeit habe ich aber auch einige ältere Kinder, die aufgrund der Pandemie nicht die Möglichkeit hatten, schwimmen zu lernen.

Was heißt es, sicher schwimmen zu können?

Das sichere Schwimmen beginnt eigentlich erst mit dem Bronzeabzeichen. Ein Kind mit dem Seepferdchen ist ein Schwimmanfänger und darf auch nicht ohne Begleitung ins Schwimmbad gehen. Die Sicherheit kommt erst dadurch, dass man regelmäßig Schwimmen geht. Es passiert oft, dass Kinder das Schwimmen wieder verlernen und deswegen liegt danach die Verantwortung bei den Eltern, darauf zu achten, dass das nicht passiert.

Gibt es bei Ihnen eine Warteliste?

Es gibt immer eine Warteliste. Es rufen oft Eltern bei mir an und fragen nach Schwimmkursen. Durch Corona hat sich diese Liste etwas verlängert. Diese Eltern verweise ich dann auf andere Schwimmkurse in Kierspe oder Meinerzhagen, wo sie sich anmelden können.

Hat sich mit der Zeit etwas verändert?

Die Nachfrage nach Schwimmkursen ist nach wie vor groß. Durch Corona entstand natürlich eine längere Warteliste, und das Einstiegsalter, mit dem einige Kinder Schwimmen lernen, stieg. Ich persönlich stelle immer wieder fest, dass junge Leute Interesse an der Ausbildung zum Schwimmlehrer oder zur Schwimmlehrerin haben.

Was treibt Sie an?

Ich freue mich, wenn die Kinder die Freude am Wassersport entdecken und die Sicherheit im Wasser erlangen. Die DLRG-Ortsgruppe Kierspe ermöglicht die Schwimmkurse, da viele Mitglieder ehrenamtlich für den Verein tätig sind. Bei mir ist es auf jeden Fall eine Herzenssache. - Liv Schröder

DLRG-Kurse

Kinderschwimmkurse: Montag 19 bis 19.45 Uhr

Übungszeiten Jugend: Montag 19 bis 20 Uhr

Erwachsenenschwimmkurs: Donnerstag 19.45 bis 20.30 Uhr

Freistil-Kurs: Donnerstag 19.45 bis 20.30 Uhr

Alle Kurse finden im Hallenbad Räukepütt Kierspe (Fritz-Linde-Straße 44) statt. Anmeldungen nimmt Nico Howorka unter Tel. 0 22 69/9 29 98 55.

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