Sorge um Verkehrsbelastung: Bauprojekt am Haunerbusch in der Kritik

Viele Interessierte kamen zur Bürgerversammlung bei der es um das große Bauprojekt am Haunerbusch ging.
Kierspe – Hoch her ging es auf der Bürgerversammlung zur geplanten Wohnanlage am Haunerbusch. Am meisten drückte den Anwesenden, überwiegend Anwohner, der Schuh in puncto Verkehr. „Wegen der Größe und der Bedeutung des Projektes führen wir diese Befragung durch“, so Bürgermeister Olaf Stelse bei seiner Begrüßung. „Wir wollen das Stimmungsbild einfangen und eventuell berücksichtigen.“
Doch bevor es in die Sammlung von Ideen kam, stellte Architekt Thomas Hanses die bisher vorläufige Planung des Objektes vor. „Geplant sind begrünte Flachdächer, große Balkons und viel Grün“, so Hanses. „Momentan ist alles mit Gebäuden und Asphalt versiegelt.“ Des Weiteren sollen die Häuser sieben Meter von der Grundstücksgrenze entfernt gebaut werden. Eine Tiefgarage mit 70 Stellplätzen ist geplant, zuzüglich 17 Stellplätzen auf dem Grundstück selbst. Geplant ist weiter, 30 Prozent des Grundstückes zu bebauen, jetzt sind es 70 Prozent. Rund 80 Wohnungen für Familien und ältere Menschen, alle barrierefrei, sollen dort entstehen. Es wird einen Aufzug von der Tiefgarage bis zu jeder Etage geben. Auch Radabstellplätze und Elektroladestation für E-Autos sind eingeplant. Der Preis der öffentlich geförderten Wohnungen wird sechs Euro pro Quadratmeter (qm) betragen. „Wären die Wohnungen nicht öffentlich gefördert würde der Quadratmeterpreis bei 12 bis 14 Euro liegen“, gab Thomas Hanses an. Die Häuser erhalten eine gute Wärmedämmung mit Mineralwolle, Fußbodenheizung, eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Eine Ein-Raum-Wohnung hat 50 qm, eine Zwei-Raum-Wohnung 65 qm, 3-Raum 80 qm, 4-Raum 95 qm und 5-Raum-Wohnung 110 qm.
Bei der anschließenden Sammlung von alternativen Ideen stellte sich schnell heraus: Es gibt zu viele Autos am Haunerbusch. Fast jede Wortmeldung hatte etwas mit der augenblicklichen Verkehrssituation oder der zu erwartenden zu tun. So gaben viele der sich meldenden Anwesenden zu bedenken, dass es dort sehr eng sei und es keinen Bürgersteig gäbe. Thomas Hanses informierte hier, dass daran gedacht werde, von dem Grundstück einen Streifen an die Stadt abzugeben und dort einen Bürgersteig zu bauen.
Auch die Parksituation schien ein großes Problem für die Anwesenden zu sein. Zum Einen stünden jetzt schon viele Autos der Anlieger an der Straße und wenn jetzt noch Autos der Wohnanlage hinzukämen, käme kein Rettungsfahrzeug mehr hindurch. So rechnete einer der Anwesenden vor, dass pro Familie von 1,4 Autos ausgegangen werden kann, das wären dann rund 140 Autos, von denen 90 in der Tiefgarage einen Platz hätten. „Wo stehen die anderen Autos?“, war seine Frage an Bürgermeister Olaf Stelse. Auch die Höhe der Häuser bereitet den Anwohnern Sorge, sie hätten gerne, dass eine Etage weniger gebaut würde.
Zum Schluss gab es für die Anwesenden die Information, dass mit der Bauplanung ein Jahr gerechnet werden kann, mit dem Abriss drei Monate und mit einer Bauzeit von 12 bis 14 Monaten.