Und nachdem die Schalker die Partie gedreht hatten, wusste die Gemeinschaft zu feiern. Für die angereisten 55 Kerspe-Knappen – „Alles, was Rang und Namen hat im Verein, ist am Samstag mitgefahren!“ – wie für alle anderen in der Arena bedeutete das, dass es eine feucht-fröhliche und vor allen Dingen lange Nacht werden wurde. „Normalerweise fährt unser Bus eine Dreiviertelstunde nach Spielende zurück“, erklärt Müller, „am Samstag sind wir aber erst um 1 Uhr aufgebrochen.“
So nutzten einige Kerspe-Knappen das besondere Ereignis, um auf dem Rasen den Aufstieg zu feiern und ihre Freude herauszulassen. „Für mich ist das aber nichts mehr“, verweist der Vorsitzende auf sein Alter und den eher doch beschwerlichen Weg vom Oberrang bis auf den Rasen. Doch auch von „oben“ konnte man den Aufstieg feiern und alles mitverfolgen. Bis 11 Uhr habe es Freibier gegeben.
„Eigentlich hatte ich ja nicht mit dem direkten Wiederaufstieg gerechnet, sondern mit zwei, drei Jahren Zweite Liga kalkuliert“, sagt Klaus Müller, der daran erinnert, dass die Schalker vor neun Wochen noch auf Platz acht standen. Der Vorsitzende war zudem davon ausgegangen, dass das dem FC Schalke durchaus gutgetan hätte. Doch bei den Fanklub-Treffen auf Bezirks- und höheren Ebenen sei schon deutlich geworden, dass ein Aufstieg auch finanzielle Vorteile mit sich bringe.
Müllers Meinung nach habe die Schalker Mannschaft spielerisch Probleme, aber Herz. Auch die Unterstützung der Fans hält der Vorsitzende für einen wichtigen Aspekt. 15 Kerspe-Knappen seien zuvor schon in Sandhausen gewesen: Was die Schalker Fans in der Stadt und im Stadion veranstaltet hätten, sei genial gewesen.
Für das letzte Saisonspiel in Nürnberg habe der Verein nur acht Karten erhalten, die habe man an verdiente Mitglieder vergeben. „Wir werden das letzte Spiel im Klubheim in aller Ruhe und ohne Druck verfolgen“, freut sich Klaus Müller jetzt auf den kommenden Sonntag – und er hofft wie wohl alle anderen Schalke-Fans auf die (Meisterschafts-)Schale. Es sei zwar „nur“ eine kleine, aber nach 1958 würde man sich über einen Meistertitel riesig freuen, betont Müller abschließend.