Kierspe - Die Wiese war frisch gemäht und die Erlaubnis, über Zäune und durch Tore zu gehen, war den Mitgliedern des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung erteilt. So machten sich die Kommunalpolitiker am Mittwoch auf den Weg und sahen sich das Neubaugebiet Vor dem Isern in Rönsahl an.
Vielfältige Erklärungen über die Grenzen des Planbereichs und vieles anderes gab es nicht nur von Rainer Schürmann, Leiter des Sachgebiets Bauverwaltung und Planung, sondern auch von Horst Becker und anderen Rönsahlern. So wird nicht nur der Schulgarten der Servatiusschule, der in dem Gebiet liegt, erhalten bleiben, sondern sollte man auch einen vorhandenen Grüngürtel mit Blühstreifen bestehen lassen.
Wie es letztlich einmal im Planbereich Vor dem Isern aussehen könnte, wurde anhand eines Plans deutlich, den Schürmann in der sich anschließenden Sitzung zeigte. Gleichzeitig betonte der Sachgebietsleiter aber, dass es nur ein „Vorvorentwurf“, eine erste Zeichnung, sei.
Das Ganze sei noch nicht in Eisen gegossen. Es bietet jedoch die Möglichkeit, insgesamt 30 Grundstücke zu vermarkten, sodass zwischen dem Kerspeweg und Vor dem Isern 60 Wohneinheiten entstehen könnten.
Vielleicht gibt's auch einen Lebensmittelmarkt
Und möglicherweise wird es einen Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von voraussichtlich 1400 Quadratmetermetern geben. Allein aus diesem Grund müsse das Gebiet als Sonderfläche ausgewiesen und ein neuer Aufstellungsbeschluss gefasst werden. Bei der Größe müsse auch eine Festlegung des Sortiments erfolgen. Es gebe zwei Gruppen, die derzeit gerade die Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen werden. Dazu seien die Unternehmen auch in Gesprächen mit dem Grundstücksbesitzer.
So soll die Erschließung erfolgen
Die Erschließung des Markts und auch des Neubaugebiets soll über eine Anbindung von der Hauptstraße erfolgen. Eine zweite Straße würde es vom Kerspeweg aus geben – mit einer Querstange, welche den westlichen mit dem östlichen Teil verbindet.
Neben dem Erhalt eines Grünstreifens soll ebenfalls ein Lärmschutzwall zwischen der Historischen Brennerei und dem Neubaugebiet sowie ein Regenrückhaltebecken in einem tiefen Feuchtbereich des Geländes entstehen.
Zwischen den Neubauten und der Tankstelle stehe der Lebensmittelmarkt, der lärmtechnisch abschirme. „Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gehofft, dass ein Markt hierhin kommt“, drückte Ausschussvorsitzender Holger Scheel die Zustimmung aus, die von allen Fraktionen des Ausschusses geäußert wurde. Zwar nicht uneingeschränkt, doch in Rönsahl – wo das Gremium in der Alten Post tagte – stelle sich alles anders dar, als es in Mahnungen von „Verödung des Dorfzentrums“ und „Aussterben von Ortschaften“ geäußert werde, die man jedoch angesichts der positiven Entwicklung nicht auf das Grenzdorf beziehe.
Jede Menge Vorschläge
Obwohl der Plan keinen endgültigen Charakter hat, gab es schon eine Reihe von Vorschlägen: Den Lebensmittelmarkt weiter nach Westen verschieben, auf den Schutz der Brennerei und seine Brauerei achten, keine Sackgassen für Fußgänger und Radfahrer bauen und den Schulstandort stärken, indem junge Familien angesiedelt werden. Letztlich stimmten alle Ausschussmitglieder für den erneuten Aufstellungsbeschluss, der eine frühzeitige intensive Bürgerbeteiligung vorsieht.