Appell des Bürgermeisters
Zahl nicht mehr verhältnismäßig
„Helfen Sie, die Pandemie in den Griff zu bekommen und bleiben Sie gesund!“, mit diesen Worten endet ein dringender Appell von Bürgermeister Olaf Stelse, der seit dem Wochenende auf der Homepage der Stadt Kierspe zu lesen ist.
Kierspe - Grund für Stelses Aufruf: Hielt sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Vergangenheit „noch in vergleichbarer Höhe mit den Nachbarkommunen“, hat sich diese inbesondere auch in den ersten Wochen des neuen Jahres geändert. „Und nun haben wir in Kierspe eine Anzahl an Infizierten erreicht, die nicht mehr verhältnismäßig ist“, sagt der Bürgermeister mit Blick auf die Zahlen: „64 infizierte Personen in Kierspe und ein Inzidenzwert von 107,5 im Märkischen Kreis. Es gibt augenscheinlich dringenden Handlungsbedarf.“ Gestern meldete das Kreisgesundheitsamt 54 Infizierte und 127 Kontaktpersonen.
Inzidenz von 103,1
Obwohl die Zahl derjenigen, die aus der Quarantäne entlassen wurden und damit als gesund gelten auf 464 stieg, bleibt die Zahl aufgrund von 17 neuen Infektionen hoch. Hinzu kommt ein weiterer Todesfall: Ein 78-jähriger Krankenhauspatient aus Kierspe starb mit oder an Covid-19 – damit gibt es in Kierspe sechs Tote. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Märkischen Kreis liegt nach der Mitteilung des Gesundheitsamts bei 103,1.
Hoffnung zerschlagen
Das neue Jahr sei im vollem Gange und leider auch die Pandemie, lautet das ernüchternde Fazit von Olaf Stelse. Die Hoffnung, dass sich aufgrund der neu entwickelten Impfstoffe schnell eine Besserung einstelle, habe sich zumindest derzeit zerschlagen.
Nicht zuletzt aufgrund der hohen Zahl an durch das Coronavirus Erkrankten, fordert Bürgermeister Stelse alle Bürgerinnen und Bürger auf, „unbedingt auf die Einhaltung der neuen Corona-Regelungen zu achten“. Dabei seien wirklich alle in Kierspe gefragt. Olaf Stelse weist zudem darauf hin, dass die Stadtverwaltung die Einhaltung der Regelungen im Rahmen ihrer Möglichkeiten überprüfe, Betrieben, Vereinen, Institutionen, Bürgerinnen und Bürgern Hilfestellungen gebe und außerdem in Kontakt mit den Personen stehe, die sich in Quarantäne befinden.
Kein Spielraum
In diesem Zusammenhang macht der Bürgermeister ebenso deutlich, „dass auch nach den aktuell gültigen Verordnungen des Landes unter Voraussetzungen bestimmte Maßnahmen wie zum Beispiel Gottesdienste zuzulassen sind. Ein Spielraum seitens der Kommune besteht hier nicht.“ Zu diesen Voraussetzungen zählen natürlich das unbedingte und auch konsequente Einhalten der Abstands- und Hygieneregelungen. Gerade mit Blick auf die Mutationen des Coronavirus, die sich weiter ausbreiteten, sei dies besonders wichtig.