Zu viel Verkehr? Kritik an Plänen für Wiesenstraße

Es gehe nicht darum, immer nur alles zu verhindern. Es müsse aber auch Kritik erlaubt sein – und die führt der Kiersper FWG-Ratsherr Wolfgang Sikora aus seinem Wahlbezirk gegen die Änderung des Bebauungsplans Am Thaler Bach an.
Kierspe – Dabei geht es ihm – und nach seiner Aussage auch anderen Anliegern von der Wiesenstraße – ausschließlich um die verkehrliche Anbindung eines geplanten Mehrfamilienhauses im genannten Bereich.
Denn eigentlich sollte das Haus von der Straße Am Thaler Bach erschlossen werden. Dies sei aber, so heißt es in der Begründung der Verwaltung für die Bebauungsplanänderung, durch einen Geländeversprung – das Gelände falle nach der hergestellten Wegefläche mehrere Meter ab – nicht praktikabel. Es müssten Stützbauwerke errichtet werden, was wiederum das Grundstück Wiesenstraße 40 beeinträchtigen würde. „Durch die beabsichtigte Änderung des Bebauungsplans soll ausschließlich eine praktikable und wirtschaftlich vertretbare verkehrliche Erschließung planungsrechtlich ermöglicht werden“, heißt es weiter.
Anbindung an Wiesenstraße
Daher soll die Anbindung des geplanten Mehrfamilienhauses an die Wiesenstraße erfolgen. Der Freie Wähler wie auch Anlieger der Wiesenstraße befürchten dadurch aber große Verkehrsprobleme auf der schmalen Wiesenstraße, auf der ein Begegnungsverkehr kaum möglich sei. Sikora geht auch davon aus, dass im ehemaligen Dolin-Gebäude, an der Ecke Wiesen-/Friedrich-Ebert-Straße, eine Schule errichtet wird und sich folglich durch Elterntaxis die Belastung der Wiesenstraße noch weiter vergrößern wird.
Abgestellte Fahrzeuge machten schon jetzt das Durchkommen für Rettungsfahrzeuge fast unmöglich. Die Feuerwehr sei vor einiger Zeit mit ihren großen Fahrzeugen nicht durchgekommen, weiß Peter Christian Schröder zu berichten. Weitere parkende Wagen könnten hinzukommen.
Lange Wartezeiten beim Abbiegen auf Friedrich-Ebert-Straße
Und da Autofahrer oft den Weg des geringsten Widerstands wählten, würden sie das Linksabbiegen auf die Friedrich-Ebert-Straße – auf der es seit der Sperrung der A45 ein deutlich höheres Verkehrsaufkommen gibt – sowohl von der Wiesenstraße als auch besonders von der Schmiedestraße, in welche die Wiesenstraße mündet, meiden. Wolfgang Sikora spricht von langen Wartezeiten, wenn Autofahrer auf die Friedrich-Ebert-Straße abbiegen wollen.

Wie die Anlieger, halten auch die Freien Wähler die Anbindung für das Mehrfamilienhaus an die Wiesenstraße für nicht sinnvoll. Aus diesem Grund hatte die FWG auch gegen die Änderung des Bebauungsplans – im Ausschuss und im Rat wurde jetzt der Offenlegungsbeschluss verabschiedet – gestimmt.
„Wohnbebauung ja, Lücken schließen ja“, sagt Wolfgang Sikora – aber auch auf eine Verkehrsanbindung achten, die nicht andere Bereiche übermäßig belastet. Für den Freien Wähler Grund genug, mit seiner Kritik an der Bebauungsplanänderung, die wegen der Verkehrsanbindung erfolgt, an die Öffentlichkeit zu gehen.