50 Platzverweise in der Nacht zum Sonntag – das hört sich viel an, hing aber damit zusammen, dass es eine große Gruppe junger Menschen war, die am Kreisel vorm ZOB Sparkasse mit eigenem Alkohol weiterfeierte. Fast allen Beteiligten konnten die Beamten erklären, dass Feierabend sei. Bis auf einem. Der, der sich uneinsichtig zeigte, hätte allerdings besser aufpassen sollen. Denn gegen ihn lagen zwei offene Haftbefehle vor. Das endete mit einer der Ingewahrsamnahmen. Die andere bockte sich eine Frau ein, die am Fenster der Postfiliale eine Bierflasche zertrümmerte und zwei weitere noch heile Flaschen nach den Beamten warf. Auch für sie war danach keine Kirmes mehr angezeigt, sondern Ausnüchterung in Lüdenscheid (wir berichteten).
Der aber insgesamt friedliche Verlauf spiegelte sich entsprechend auch beim DRK wider. „Eine superfriedliche Kirmes“ nennt Rotkreuzleiter Neuhoff das Fest. 15 bis 18 Helferinnen und Helfer betreuten die Halver-Kirmes vom Nachmittag in den Morgen, versorgten „ein paar Platzwunden“ und waren unter anderem mit zwei Erstversorgungstrupps auf dem gesamten Gelände präsent.
„Wir müssen nichts anders machen“, findet Bürgermeister Brosch nach vier Kirmestagen, die er allesamt auch selber wahrgenommen hatte. „Ein bewährtes Format in bewährten Händen“, sagt er über die 376. Kirmes. Was ihn stört? „Um 3 Uhr morgens muss man am Getränkestand nicht mehr diskutieren, ob wirklich die Hähne hochgedreht werden. Das ist schon eine kulante Regelung. Die sollte man nicht aufs Spiel setzen.“