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„Wärmeinsel“ in Oberbrügge ist betriebsbereit 

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Von: Florian Hesse

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Das Stromaggregat in Oberbrügge kann direkt in die Hauselektrik einspeisen
Das Stromaggregat in Oberbrügge kann direkt in die Hauselektrik einspeisen © Hesse, Florian

Auf mehreren Ebenen bereitet sich die Stadt auf mögliche Krisenszenarien vor.

Die „Wärmeinsel“ in Oberbrügge ist betriebsbereit. Die Verbindung zwischen den Einsatzzentralen im Rathaus und im Feuerwehrgerätehaus Stadtmitte, beides an der Thomasstraße, ist hergestellt. Die Stadt Halver hat damit ihre Vorbereitungen auf Krisenlagen weitgehend abgeschlossen.

Am Bürgerhaus in Oberbrügge steht seit Kurzem ein großes Stromaggregat zur Versorgung des Gebäudes beim möglichen Ausfall der Stromversorgung oder im Fall einer Gasmangellage. Sollte es zu einer solchen Situation und damit einem flächigen Ausfall von Heizungen kommen, hat die Stadt Halver in Zusammenarbeit mit dem DRK Halver das Gebäude aufgerüstet mit Platz für 150 Menschen, externen, dieselgetriebenen Heizungen und eben dem Aggregat. Essen würde im Ernstfall vom DRK zubereitet und zugeliefert.

Zügig und weitgehend unbemerkt ist in der Kernstadt ein weiteres Projekt abgeschlossen worden. Zwischen Rathaus und Feuerwehrgebäude liegt inzwischen eine schnelle Datenleitung, damit bei Netzausfall auch die Kommunikation erhalten bleibt und Daten sicher sind. Im Gerätehaus wird zudem ein Notstromaggregat stationär eingebaut, das das Gebäude versorgen kann.

Über ein weiteres mobiles Aggregat mit Lichtmast, beschafft in Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021, verfügt die Feuerwehr Halver ebenfalls. Die nächste Generation der Mannschaftstransportwagen soll zudem mit Lautsprecheranlagen ausgestattet werden, um Durchsagen an die Bevölkerung weitergeben zu können. Auch der neue Dienstwagen des Ordnungsamts wird mit einem Lautsprecher für den Fall der Fälle ausgerüstet.

Die Hoffnung aus der Sicht von Bürgermeister Michael Brosch ist, dass die Investitionen am Ende umsonst getätigt worden sind, eine ernsthafte Krisenlage also nicht eintritt. Davon gehen auch Fachleute aus. Das Szenario eines Blackouts, das heißt, eines großflächigen und unkontrollierten Ausfalls der Stromversorgung, sei sehr unwahrscheinlich, hatte im AA-Interview kürzlich erst Wolfgang Hinz, Geschäftsführer der Enervie Vernetzt, gesagt. Ebenfalls unwahrscheinlich, aber eher vorstellbar seien sogenannte Brownouts. Das heißt, kurzfristige und geplante Abschaltungen der Stromversorgung in bestimmten Bereichen, um das Netz zu stabilisieren.

Auch die Gasversorgung dürfte nach aktuellem Stand nicht kritisch werden, zeigt ein Blick auf die Meldungen der Bundesnetzagentur. Danach lag der Speicherstand in Deutschland am Montag bei etwa 91 Prozent. Der Gasverbrauch lag in der 1. Kalenderwoche 2023 38 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre und sei gegenüber der Vorwoche um 8 Prozent gesunken. Die Temperaturen waren 5,1 Grad wärmer als in den Vorjahren. Temperaturbereinigt lag der Verbrauch in der 52. und 1. Kalenderwoche 25 Prozent unter dem Referenzwert der Jahre 2018 bis 2021.

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