Ebenso betroffen ist die Bundesstraße 229 als wichtige Ost-West-Verbindung und die Landesstraße 528, die den Schwerverkehr aufnimmt, der aus oder in den Wirtschaftsraum Remscheid/Solingen/Wuppertal unterwegs ist.
Statt über Umwege und damit die alternativen Autobahnrouten rollen die 40-Tonner jetzt durch die Städte. Eigentlich intakte Fahrbahnen wie innerstädtisch die Landesstraße 528 in Halver, aber auch die Bundesstraße 54 durchs Volmetal dürften dem Verkehr kaum noch zwei Jahre standhalten.
Wann es das Volmetal mit voller Härte trifft, kann man beim Landesbetrieb Straßen.NRW noch nicht sagen. Die drohende Gradientenabsenkung in Oberbrügge sei noch nicht terminiert, erklärt auf Anfrage des Allgemeinen Anzeigers Pressesprecher Andreas Berg. Unglücklich darüber ist Halvers Bürgermeister dabei nicht: „Das Projekt könnte meinetwegen ganz hinten runterfallen. Vielleicht vergessen sie es ja auch?“
Denn die angekündigte Absenkung der Fahrbahn unter der Eisenbahnbrücke in Oberbrügge am Ortsausgang Richtung Kierspe könnte endgültig das Tor aufmachen für schwere Lkw, die dann parallel zur Autobahn durchgängig längs der Volme fahren würden, ohne von der niedrigen Brücke über die Bundesstraße ausgebremst zu werden.
Die Gradientenabsenkung werde auf jeden Fall Schwerverkehr in die Volmekommunen ziehen. Darunter leiden würde Halver, noch massiver aber Schalksmühle und Meinerzhagen. Einzig für Kierspe könnte die Absenkung Entlastung bewirken, weil zumindest ein Teil des Verkehrs von der Landesstraße 528 ins Volmetal ausweichen würde – und nicht mehr die zentralen Straßen im Ort selbst verstopft.
Ob mit oder ohne Fahrbahnabsenkung sei er sicher, dass Kreis-, Landes- und auch Kommunalstraßen die Last nicht dauerhaft würden tragen können, so Brosch. Das bedeute selbst nach einem Brückenneubau über dem Rahmedetal flächige und langwierige Straßensanierungen – wieder verbunden mit Umleitungen und Sperrungen.
Wer für die Schäden an der Infrastruktur letztlich finanziell aufkommt, sei noch nicht entschieden. „Mir ist eigentlich egal, ob die Hilfe vom Bund oder vom Land kommt“, sagt Brosch. Doch es gehe nicht an, dass die Städte und Gemeinden mit diesem Problem alleingelassen würden.