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Hochwasser der Volme: Pegel ist gesunken - Wehren bleiben einsatzbereit

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Von: Florian Hesse, Hannah Decke, Sarah Reichelt

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Die Volme in Oberbrügge am Donnerstag (12. Januar).
Der Pegel der Volme stieg am Donnerstag immer weiter. © Hesse, Florian

Nach einer stressigen Hochwasser-Nach für die Feuerwehr im MK, ist der Pegel der Volme am Freitagmorgen gesunken. Die Bahn im Volmetal fährt aktuell nicht.

Update vom 13. Januar, 14.32 Uhr: Der Pegel der Volme sinkt zwar auch am frühen Freitagnachmittag immer weiter. Der Regen hat zwischenzeitlich allerdings wieder eingesetzt. Die Feuerwehr in Kierspe rüstet sich für die nächsten Einsätze. Auch in Halver hält man weiter die Stellung.

Die Regionalbahn 25 fährt laut Fahrplan der Deutschen Bahn wieder im Volmetal.

Update vom 13. Januar, 8 Uhr: Inzwischen ist der Pegel der Volme um einige Zentimeter gesunken. Um 7.30 Uhr wurden 1,74 Meter in Stephansohl gemessen. Am Pegelstandort in Kierspe hat die Volme derzeit 91 Zentimeter. Der höchste Wert wurde dort in der Nacht gegen 2.45 Uhr gemessen: Da waren es 1,05 Meter. Damit war auch dort Mittleres Hochwasser erreicht.

Die Löschzüge Stadtmitte und Vollme der Feuerwehr Kierspe waren in der Nacht an mehreren Orten im Einsatz.

In Oberbrügge wurden 13 Personen in der Nacht im Bürgerhaus am Nocken vom DRK betreut. Halvers Bürgermeister Michael Brosch und Kreisbrandmeister Michael Klingt machten sich noch in Nacht ein Bild von der Lage.

Die Bahn im Volmetal fährt derzeit „witterungsbedingt“ nicht.

Update vom 13. Januar, 7.50 Uhr: Den höchsten Pegel hat die Volme bei Stephansohl gegen 0.45 Uhr mit 2,06 Meter erreicht. Damit lag der Wert kurz vor dem zweiten Hochwasserinformationswert von 2,10 Meter. Seitdem sinkt der Volmepegel. Dieses Update gab die Feuerwehr Halver bereits in der Nacht um 3.30 Uhr.

Update vom 12. Januar, 23.12 Uhr: Feuerwehr und Polizei haben soeben mitgeteilt, dass die Anwohner entlang der B54 in Oberbrügge lediglich untere Etagen und Keller meiden sollen. Zunächst hieß es seitens der Behörden, dass betroffene Bewohner ihre Häuser verlassen sollten (Update 21.46 Uhr). Diese Warnung wurde jetzt entschärft. „Es ist keine Evakuierung nötig“, so die Polizei via Twitter. Geräte in unteren Etagen sollten vom Strom getrennt werden.

Anwohner können natürlich trotzdem ihre Häuser zur Sicherheit verlassen. Im Bürgerhaus Oberbrügge steht den Menschen eine beheizte Notunterkunft zur Verfügung.

Laut Kreis-Leistelle gab es bislang wegen des Dauerregens „eine Menge Einsätze“ im Märkischen Kreis. Der Bereich Halver sei dabei am meisten betroffen gewesen. „Es ist aber alles noch händelbar“, so ein Sprecher.

Update vom 12. Januar, 21.46 Uhr: Für die Bereiche an der Volme entlang der B54, konkret die Siedlung Loewen, Poststraße, Ohler Weg, Uferweg, Volmestraße sowie die Kleingartenanlage wird vermutlich in der Nacht der Hochwasserinformationswert 2 mit einem Pegel von 2,10 Metern in Stephansohl überschritten. Alle Anwohner der betroffenen Bereiche werden aufgefordert, die Häuser zu verlassen und höhergelegene, sichere Orte zum Beispiel bei Freunden oder Verwandten aufzusuchen.

Als Unterkunft für Bürger ohne diese Möglichkeit steht das Bürgerhaus Oberbrügge, Am Nocken 12, bereit. Die Räume sind vom DRK als beheizte Notunterkunft vorbereitet. Die Stadt Halver bittet, wenn nötig, auch Nachbarn zu helfen und auf Durchsagen von Einsatzkräften zu achten. Auch die App NINA schlug Alarm und gab die Warnstufe „Extreme Gefahr“ heraus. Ebenso gingen die Sirenen im betroffenen Bereich an.

Dauerregen lässt Volme stark steigen: Viele Feuerwehreinsätze, Straßen gesperrt

Update vom 12. Januar, 20.20 Uhr: Wegen des Hochwassers sind in Kierspe zwei Straßen gesperrt worden: in Mühlenschmidtshausen die K3 und in Höhe Eltinghausen die Padbergstrasse. Der Volmepegel ist mittlerweile auf 1,91 Meter angestiegen. Der zweite Hochwasserinformationswert wird bei einem Stand von 2,10 Meter überschritten.

Viel Wasser in der Volme in Oberbrügge.
Abgeschiebert: der Zulauf fürs Wasserkraftwerk. © Hesse, Florian

Update vom 12. Januar, 19.41 Uhr: Atlantik-Tiefs, wie an einer Perlenkette aufgereiht, haben dem Westen Deutschlands und damit auch Halver enorme Regenmengen innerhalb kürzester Zeit beschert. Insbesondere in Oberbrügge ging am Nachmittag die Angst um. Die Erinnerung an die Juli-Flut von 2021 steckt den Menschen in den Knochen.

Gegen 16 Uhr verteilte die Feuerwehr Sandsäcke in Halvers größtem Stadtteil. Der Volmepegel in Stephansohl an der Station des Ruhrverbands lag zu diesem Zeitpunkt bei etwa 1,45 Metern. Um 18 Uhr stand er kurz vor der Hochwassermarke von 1,80 Metern. Von 7 bis 18 Uhr am Donnerstag registrierte die Messstation Hagebücherhöh 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Doch da hatte es schon die Nacht durchgeregnet.

Volme steigt stark an: Feuerwehr richtet Einsatzzentrale ein

Die Feuerwehr hatte am Nachmittag ihre Einsatzzentrale im Gerätehaus Oberbrügge eingerichtet. Auch Teile des Löschzugs 1 und des Ordnungsamts waren am Anemonenweg vor Ort. „Wir wollen versuchen, vor die Lage zu kommen“, zeigte sich Lutz Eicker vom Ordnungsamt der Stadt Halver zu diesem Zeitpunkt noch recht optimistisch.

Ab etwa 19 Uhr wurde offensichtlich, dass bis in die Nacht hinein weiter Handlungsbedarf bestehen dürfte. Um fünf bis acht Zentimeter stieg die Volme stündlich noch in den Abend hinein, wie Feuerwehrchef Dennis Wichert sagte. An neun Stellen hatten die Einsatzkräfte insgesamt 300 Sandsäcke abgelegt und weitere 300 neue befüllt. Drei Keller hatte man zu diesem Zeitpunkt bereits auspumpen müssen. 30 Einsatzkräfte allein der Feuerwehr waren vor Ort. Auch das DRK war zur Unterstützung mit ausgerückt. „Zum Teil waren die Bürger gut vorbereitet“, so Wichert in der Zwischenbewertung der Lage. „Und sie waren dankbar für die Hilfsangebote.“

Siedlungsbewohnern fehlt Zuversicht

Den Bürgern in der Siedlung Loewen, die es 2021 am heftigsten getroffen hatte, fehlte die Zuversicht am Nachmittag bereits. „Wenn es weiter steigt, haben wir noch zwei, drei Stunden, um den Keller leer zu machen“, sagt einer der Anwohner mit besorgten Blick auf die Wassermassen, die sich mit der Volme und der in der Siedlung mündenden Schlemme Richtung Tal schoben mit Müll, Geäst und ganzen Baumstämmen. „Die Schäden vom letzten Hochwasser sind noch nicht alle repariert“, sagt eine andere Anwohnerin an der Volme.

Was an Wassermengen unterwegs war, ließ sich bereits am Mittag erkennen. Die Böden waren nach dem anhaltenden Regen völlig übersättigt. Auf Wiesen stand das Wasser in Riesenpfützen, lief über die Nebenstraßen ab, weil das Gelände einfach kein Wasser mehr aufnahm. Am östlichen Volmehang drückte das Wasser direkt aus dem Berg auf die Bundesstraße.

Starkregen, Oberbrügge
Die Wiesen können das Wasser nicht mehr aufnehmen. © Hesse, Florian

Zeitweise musste die Bahnunterführung am Ortsausgang Oberbrügge in Fahrtrichtung Kierspe gesperrt werden – ein neuralgischer Punkt, der bei Starkregen immer wieder absäuft. Auch Privatleute versuchten, ihre Grundstücke vom Wasser freizuhalten. Auf den topfebenen Flächen zwischen Oberbrügge und der Ahelle stand das Wasser ebenso wie auf den flachen Wiesen vor Haus Rhade.

Starkregen lässt Volme stark steigen: B54 kurzzeitig überflutet

[Erstmeldung] Der Pegel, der in Stephansohl in Schalksmühle gemessen wird, beträgt um 15.30 Uhr etwa 1,54 Meter. Der erste Hochwasserinformationswert von 1,10 Meter war bereits um 10 Uhr überschritten. Darauf machte auch die Freiwillige Feuerwehr Halver aufmerksam.

„Die Schäden vom letzten Hochwasser sind noch nicht alle repariert“, sagt eine Anwohnerin an der Volme. Mit Bangen blickten die Menschen am Donnerstag im Volmetal auf den steigenden Pegel des Flusses, der am Nachmittag mit fast 1,60 Metern bei Mittel-Hochwasser lag, während es unaufhörlich weiter regnete.

Starkregen, Halver
Die Wiesen nehmen kein Wasser mehr auf. © Hesse, Florian

Die Bahnunterführung an der B54 bei Oberbrügge stand erneut unter Wasser, der Bereich war zwischenzeitlich gesperrt. Der Löschzug Buschhausen der Feuerwehr musste bei Krause Buche einen umgewehten Baum von der Straße operieren, meldet die Feuerwehr. Der Löschzug Oberbrügge richtete nachmittags eine Leitstelle ein.

Anwohner verteilen Sandsäcke

Die Menschen in der Siedlung Loewen in Oberbrügge sind meist zuerst vom steigenden Volmepegel betroffen. Gegen 16.30 Uhr werden Sandsäcke zum Schutz vor dem Wasser platziert.

Oberbrügge Siedlung Loewen Starkregen
In der Siedlung Loewen platzieren Anwohner Sandsäcke zum Schutz vor dem Wasser. © Florian Hesse

Auch Hagen blickt angespannt auf das viele Wasser, das derzeit vom Himmel kommt. Um Mitternacht droht dort das Hochwasser. Der Pegel der Lenne hat den kritischen Pegel ebenfalls am Donnerstag überschritten.

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