Der neueste Fall stammt aus Halver und liegt den Ermittlern in Hagen bereits vor. In einem Bushäuschen am ZOB am Schulzentrum ist jedoch nicht nur der Buchstabe Z zu sehen, sondern seine Bedeutung ist ausgeschrieben: „za pobedu“. Das Z steht für diese zwei russischen Wörter, die auf Deutsch „für den Sieg“ bedeuten. Unter den zwei Wörtern, die für Unwissende zunächst keinen Sinn ergeben, ist auch ein V aufgemalt. Es steht im Russischen für den Ausdruck „unsere Stärke liegt in der Wahrheit“. Einige Meter weiter an der Humboldtschule wurden eine Eingangstür mit Farbe beschmiert und zwei Fenster eingeschlagen. Ob ein Zusammenhang besteht, ist unklar.
Der Staatsschutz ermittelt. Die Verwendung des Z-Symbols ist aber grundsätzlich nicht strafbar, wie beispielsweise in Berlin und Brandenburg. In Nordrhein-Westfalen prüft die Landesregierung derzeit, ob das Z als verfassungswidrig – ähnlich dem Hakenkreuz – eingestuft werden kann. Die rechtlichen und praktischen Hürden sind aber sehr hoch.
Im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kann das Zeichen allerdings trotzdem schon jetzt strafbar sein. Es fällt dann neben einer „Sachbeschädigung“ (§303StGB) unter den Straftatbestand „Billigung von Straftaten“ (§140 StGB). Denn der russische Angriffskrieg ist nichts anderes als eine Straftat, wie es vonseiten des Bundesinnenministeriums Ende März hieß. Wer diese öffentlich billigt, macht sich in logischer Konsequenz strafbar. Bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe drohen den Tätern.
Dass man Personen findet, die hinter den Schmierereien am ZOB stecken, da macht Ramona Arnhold wenig Hoffnung, bittet aber um Hinweise, wenn es Zeugen gibt, unter Tel. 0 23 31 / 9 86 20 66. Nicht immer sei das Z-Symbol so eindeutig wie in Halver, wo die Bedeutung direkt ausgeschrieben wurde.
In einem anderen Fall wurde ein Z an eine Hecke vor einem Wohnhaus gesprüht. Weil aber kein Kontext hergestellt werden konnte, so Arnhold, wurde nicht weiter ermittelt. Am Ende sei es nur „ein Buchstabe, der auch für Zorro stehen könnte“, so Arnhold. Anders war es an einem Schaufenster im Siegerland. Eine Künstlerin stellte dort ein Bild von Putin aus, auf dem „Mörder“ stand. Auch da war die Verwendung des Buchstabens Z als Symbol eindeutig.
Bei dieser Schmiererei ist es am Oster-Wochenende aber nicht geblieben. Vandalismus gab es an der Humbodltschule. Eine Eingangstür wurde mit Farbe beschmiert, wie die Polizei am Donnerstag mitteilt. Außerdem wurden zwei Fensterscheiben an dem Gebäude eingeworfen.
Auch die Halveraner Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zu den Vandalen in beiden Fällen machen können. Unter Tel. 0 23 53 / 9 19 90 ist die Polizeiwache in Halver erreichbar.