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Ukraine-Krieg und Flüchtlinge: Weiteres Geschehen ist schwer einzuschätzen

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Von: Florian Hesse

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Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Halver kommen,  ist schwer einschätzbar.
Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Halver kommen, ist schwer einschätzbar. © Arne Dedert

Es geht darum, die Menschen so lange dezentral unterzubringen wie möglich. „Halver habe bislang nicht auf Turnhallen oder vergleichbare Lösungen zurückgreifen müssen, um Kriegsvertriebene unterzubringen“, sagt Thomas Gehring, Fachbereichsleiter Bürgerdienste, in dessen Aufgabenbereich die Geflüchteten fallen.

Zurzeit ist die Lage in der Stadt beherrschbar. 259 Menschen mit Fluchthintergrund hielten sich derzeit in Halver auf, davon 200 aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Grund für die Nachfrage waren Entwicklungen andernorts, wo Kommunen und Länder an die Grenzen des Leistbaren gehen und den Bund um Hilfe bitten. „Schaffen wir das noch mal?“, fragte das Magazin der Spiegel kürzlich. Die Zahl der Asylsuchenden hat deutlich zugenommen auch aus Ländern wie Syrien, dem Irak, Afghanistan oder der Türkei. Die Entwicklung in der Ukraine ist schwer abzuschätzen.

259 Flüchtlinge leben in Halver

Es gebe in der Tat die Aufforderung an die Kommunen, sich auf steigende Zahlen, bestätigt Gehring. Die Auslastung Halvers betrage mit Stand vom Ende vergangener Woche 98,3 Prozent. Platz wäre formal für vier weitere Menschen.

Angesichts der derzeitigen Situation gehe er davon aus, dass im vierten Quartal des Jahres noch alles funktionieren werde. Die meisten der neu Angekommenen seien in verfügbarem Wohnraum von privat oder aus städtischem Bestand untergebracht worden. Auf Turnhallen werde man zuletzt zugreifen. Und die Stadt verfüge noch über Flächen wie im früheren Hotel Haus Frommann, dass Platz für 48 Menschen biete, aber nur von 8 belegt sei. Auch die frühere Awo-Kindertagesstätte sei noch nicht bezogen.

Wohnraum gesucht

Eine verlässliche Prognose jedoch könne wohl niemand abgeben. Kurz nachdem Überfalls Russlands auf sein westliches Nachbarland waren Schätzungen von bis zu 500 000 Menschen für Nordrhein-Westfalen aufgetaucht, die Platz hätten finden müssen. Bislang seien es in ganz NRW mit etwa 211 000 deutlich weniger. Dennoch gebe es städtischerseits Interesse, gut aufgestellt zu bleiben.

Wer privat nutzbaren Wohnraum anbieten könne, sollte sich dafür an die Anlaufstellen in Halver wenden, konkret an Klaus-Dieter Lau unter Tel. 0 23 53/7 31 35 beziehungsweise Claudia Wrede, Leiterin des Bürgerzentrums, Tel. 0 23 53/7 31 49. Bei ihr läuft auch die Koordination von Unterstützungsmaßnahmen zusammen. Von Interesse bei der Stadt könnten auch nutzbare Immobilien sein, die ohne großen Aufwand für eine Unterbringung geeignet wären.

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