Steigende Preise und wenig Sonne: Schwieriger Start für Eisdielen

Es könnte besser laufen. Die Eisdielen in Halver haben mit steigenden Preisen und einem ungewöhnlich regnerischen Frühling in diesem Jahr besonders zu kämpfen. Die Preissteigerungen für die Kunden bleiben trotzdem moderat.
Halver – „Die Kugel für 1,50 Euro. Das geht in den großen Städten, aber nicht hier“, weiß Paulo Sotto Mayor, Inhaber des Eiscafés Riviera. Um zehn Cent pro Kugel hat er den Preis auf 1,20 Euro angehoben. Wo es direkte Konkurrenz gebe, könne man den Preis auch nicht so einfach erhöhen. Gegenüber im Eiscafé Sole sieht es genauso aus. „Die machen drüben ja etwas eher auf, dann müssen wir uns auch danach richten“, sagt Inhaber Ahmad Mohamad. Und auch ihm ist bewusst: Im „Dorf“ zahlen die Kunden einfach nicht so viel wie in der Stadt. Man habe regelmäßig Experten zur Beratung im Laden, und jedes Mal bekomme er gesagt, sein Angebot sei zu günstig.
Eine Ausnahme gibt es im Eiscafé Sole jedoch, wie das Plastikschildchen in der grünen Eismasse verrät: Pistazie kostet 1,50 Euro pro Kugel. Im Einkauf zahle man mittlerweile das Dreifache für die Zutaten, wenn man es mit dem Vanille-Eis vergleicht. Warum? Ahmad Mohamad zuckt mit den Schultern. Pistazie sei schon immer etwas teurer gewesen, aber diesen Preissprung kann er sich auch nicht erklären. Nicht nur die Preise für den Einkauf, auch die Energiekosten machen den Eisdielen zu schaffen. Und auch wenn sich der Preis pro Kugel deutlich von dem in größeren Städten – in Lüdenscheid werden zum Beispiel 1,30 Euro bis 1,50 Euro pro Kugel fällig – unterscheidet, die Kosten für Milch, Sahne, Zucker und Energie steigen für alle Eisdielen gleich. „Der Gewinn ist einfach nicht mehr so wie die Jahre zuvor“, sagt Ahmad Mohamad.

Beide Eisdielenbesitzer sagen allerdings: „Noch funktioniert es.“ Wie es aussieht, wenn die Preise weiter steigen? „Muss man schauen“, sagt Paulo Sotto Mayor, aber bleibt optimistisch: „Das schöne Wetter kommt noch.“ Und auch am alten Markt behält Ahmad Mohamad die Hoffnung auf besseres Wetter: „Wenn die Sonne mal rauskommt, läuft es bombastisch, dann kommt man kaum hinterher.“ Man merke, dass sich die Menschen trotz Inflation und eigenen Geldsorgen noch etwas gönnen wollen. „Eis geht zum Glück immer“, sagt Mohamad.