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Neues Gerätehaus wird deutlich teurer

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Von: Florian Hesse

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Der Neubau des Gerätehauses für den Löschzug Bommert in Halver-Anschlag
Der Neubau des Gerätehauses für den Löschzug Bommert in Halver-Anschlag © Lorencic, Sarah

Baupreise gehen durch die Decke. Auch wichtige Details des Gerätehauses in Halver-Anschlag mussten neu überplant werden.

Halver - Nach eher moderaten Preisanstiegen in den vergangenen Jahren erreicht die Entwicklung der Baukosten auch die Stadt Halver als Bauherren. Das neue Feuerwehrgerätehaus in Anschlag für den Löschzug Bommert dürfte rund eine Million Euro teurer werden als veranschlagt.

Mit rund 2,5 Millionen Euro Baukosten war das Gebäude bei der Vorstellung 2021 eingepreist. Inzwischen liegt die Stadt bei etwa 3,5 Millionen Euro, bestätigt Michael Schmidt, Leiter des Fachbereichs Bauen und Wohnen.

Der Anstieg von rund 40 Prozent gegenüber der Ausgangskalkulation hängt dabei mit zwei Faktoren zusammen, sagt Schmidt auf Anfrage unserer Redaktion. Etwa zur Hälfte mache sich die allgemeine Entwicklung am Bau bemerkbar. Dabei mache sich die hohe Auslastung der Baubranche bemerkbar und fehlende Handwerker-Kapazitäten. Zudem liege Halver verkehrstechnisch ungünstig. Auch Transporte verteuerten sich deutlich.

Der zweite Teil der Kostensteigerung hänge mit der Planung zusammen, die nun weiter ins Detail reiche. Mehrkosten entstünden bei der Entwässerung, die nun, anders als zuvor gedacht, über einen Kanal erfolgen müsse. Und auch geheizt werde nun anders, und zwar mit Wärmepumpen und Photovoltaik vom Dach. Von der ursprünglich vorgesehenen Gasheizung hatte man angesichts der Entwicklung auf dem Energiemarkt Abstand genommen.

Absehbar ist, dass sich die Preise im Bausektor auch bei anderen beschlossenen Vorhaben niederschlagen werden. Das beträfe auch den Anbau für die Jugendfeuerwehr Halver am Gerätehaus Stadtmitte. Der war mit rund 700 000 Euro veranschlagt und befindet sich in einem deutlich früheren Stadium der Planung. Angesichts der Entwicklung geht Schmidt nun von etwa 25 Prozent an Mehrkosten aus, die in den Haushalt eingestellt werden müssten. Der Chef des Bauamts sieht die Steigerungen noch deutlicher als sie sich im Baupreisindex widerspiegeln. Darin werden für das zweite Quartal 2022 bei gewerblichen Betriebsgebäuden 19,4 Prozent an Mehrkosten im Vorjahresvergleich genannt. Die Erfahrungen im Bauamt liegen in der Praxis noch deutlich darüber. Von 30 Prozent spricht Schmidt beim Blick auf die Preisentwicklung.

Entlastung für die Stadt könnte in den kommenden Jahren aber in Sicht sein. Angesichts der Zinsentwicklung könnten möglicherweise viele Bauherren ihre Vorhaben nicht mehr kurzfristig umsetzen. Das können zu einer Entspannung bei der Baukonjunktur führen und sich damit auch auf die Preise auswirken.

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