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Stadtwerke in Halver übernehmen Erdgasnetz

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In seiner Funktion als Bürgermeister unterzeichnete Michael Brosch (links) am Donnerstag gemeinsam mit Christian Lombardi den Gaskonzessionsvertrag.
In seiner Funktion als Bürgermeister unterzeichnete Michael Brosch (links) am Donnerstag gemeinsam mit Christian Lombardi den Gaskonzessionsvertrag. © Ludwig, Carolina

Die Rekommunalisierung in Halver wird weiter vorangetrieben.

Halver - Mit der Unterzeichnung des Gaskonzessionsvertrages zwischen der Stadt und den Stadtwerken Halver am Donnerstag ist nach dem Strom- und dem Wasserleitungsnetz auch das Erdgasnetz in Zukunft wieder in lokaler Hand.

Es ist ein kompliziertes Verfahren, wie Ramona Ullrich, stellvertretende Fachbereichsleiterin „Bauen und Wohnen“, erklärt. Zwei Jahre lang habe sie sich mit Ausschreibung und Vergabe beschäftigt, unterstützt durch ein externes Beratungsbüro. Bürgermeister Michael Brosch und Kämmerer Simon Thienel mussten sich aus dem gesamten Prozess raushalten – aus Befangenheitsgründen. Brosch als Aufsichtsratsvorsitzender, Thienel als zweiter Geschäftsführer der Stadtwerke und eine „Handvoll Ratsmitglieder“, wie Brosch erklärt, verließen jeweils bei Diskussionen und Beratungen den Sitzungssaal, auch bei der Abstimmung durfte der Bürgermeister keine Stimme abgeben. Denn werde das Verfahren nicht streng nach den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes durchgeführt, biete man Angriffspunkte für konkurrierende Unternehmen, erklärt der Bürgermeister: „Konzessionen vergeben ist kein Tagesgeschäft. Das ist sehr streitanfällig.“ Häufig greife vor allem das Unternehmen, das die Konzession abgibt, die Vergabe an. „Genau das konnten wir hier vermeiden. Das ist nicht selbstverständlich, deshalb gilt mein Dank auch der abgebenden Seite“ sagt Brosch und meint damit die Westenergie AG, die bisher Vertragspartner der Stadt war.

Das Eigentum am Erdgasnetz geht zum ersten Januar 2023 an die Stadtwerke Halver über, die Stadt erhält dafür eine Konzessionsabgabe. „Ich kann nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber es lohnt sich wirtschaftlich“, betont Brosch. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Versorgung aus Sicht von Bauherren nun einheitlicher geregelt sei. Konzessionsnehmer für das Stromnetz ist bereits seit 2014 die Enervie, im selben Zuge wurde damals die Konzession für die Wasserversorgung an die Stadtwerke Halver übertragen. Zukünftig werden diese zwar auch Eigentümer des Erdgasnetzes, betrieben wird es jedoch in den ersten fünf Jahren weiterhin durch die Westenergie AG. Danach soll der Betrieb ebenfalls durch die Enervie sichergestellt werden.

Mit einer Laufzeit von 20 Jahren soll der Betrieb des Erdgasnetzes in Halver laut der Stadtverwaltung „langfristig, effizient und preisgünstig“ sichergestellt werden. „Trotz der sich aufgrund der Ukraine-Krise geänderten Rahmenbedingungen bei der Erdgasversorgung sind wir sicher, dass diese Investition sich für die Bürger in Halver auszahlen wird“, sagt Christian Lombardi, Geschäftsführer der Stadtwerke Halver.

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