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Tumo-Box in Halver: Neue Lernform im digitalen Zeitalter 

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Von: Florian Hesse

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Der Denkhof an der Frankfurter Straße soll Standort einer Tumo-Box werden
Der Denkhof an der Frankfurter Straße soll Standort einer Tumo-Box werden. © Hesse, Florian

Der Denkhof an der Frankfurter Straße soll Standort einer Tumo-Box werden.

Halver – Ein sogenannter Bildungshub war von Beginn der Planungen an für den Denkhof im Kreativ-Quartier Wippermann zentrales Element und auch Bestandteil der Bewerbung für eine Förderung durch die Regionale 2025. Was dahinter steckt, war allerdings für Außenstehende kaum identifizierbar. Nun könnte es konkreter werden.

Der Denkhof an der Frankfurter Straße soll Standort einer Tumo-Box werden, lautet der Vorschlag der Verwaltung für die nächste Sitzung des Ausschusses für Bildung und Jugend. Angedockt wäre er an ein für Lüdenscheid angedachtes Tumo-Zentrum, in das 7,5 Millionen Euro an Bundesmitteln als Förderung fließen sollen.

Bei Tumo handelt es sich um ein innovatives Lernkonzept aus Armenien, das erstmalig in Berlin umgesetzt wurde. Jugendliche werden spielerisch auf das Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert vorbereitet. Ziel ist es, digitale Technologien nicht nur zu nutzen, sondern sie zu verstehen und mitzugestalten. Die Teilnehmer arbeiten in Lerngruppen und absolvieren spezielle Selbstlernmodule in den Bereichen Robotics, 3D-Modelierung, Animation, Grafikdesign, Filmerstellung, Musik, Fotografie, Zeichnen, Programmieren und Spielentwicklung. Nach einer Orientierungsphase entscheiden sich die Teilnehmer für drei Themengebiete und erhalten für diese Bereiche einen durch Software erstellten Lernpfad.

Der Begriff der Tumo-Box ist angelehnt an Container, wie sie in Armenien typisch sind. In Halver könnten jedoch auch die Räumlichkeiten des Denkhofes genutzt werden. Eine Delegation aus Armenien habe den Denkhof bereits besichtigt und Zustimmung signalisiert, heißt es in der Vorlage aus der Stadtverwaltung für die Schulpolitik.

Installiert werden müssten Arbeitsplätze für 12 bis 30 Jugendliche mit einem Raumbedarf von 60 bis 200 Quadratmetern je nach Boxengröße (S, M und L). Empfangsbereich und Sanitärräume müssten vorhanden sein.

Dies alles wäre verbunden mit Kosten sowohl für die Erstausstattung wie für den laufenden Betrieb. Neben den einmaligen Kosten wie Setup-Gebühr, IT-Infrastruktur, Client Hardware, IT Dienstleistung und Mobiliar in Höhe von 42 300 Euro bis 63 700 Euro je nach Größe der Box fallen weitere jährliche Betriebskosten inklusive Franchisegebühren und Personalkosten in Höhe von 70 000 bis 100 000 Euro an.

Allerdings sieht man im Rathaus realistische Chancen, die Kosten refinanzieren zu können. Das Tumo-Projekt könnte in die Kulisse der Regionale 2025 passen. Für ihr eingereichtes Konzept im Wettbewerb hat die Stadt Halver den zweiten Stern erhalten. Gibt es noch einen dritten, bedeutet das möglicherweise den Zugang zum Fördertopf. Vorstellen wird das Tumo-Konzept im Bildungsausschuss Heike Müller-Bärwolf, die Regionale-Koordinatorin der Stadt Lüdenscheid.

Ausschusssitzung


Die nächste Sitzung des Ausschusses für Bildung und Jugend der Stadt Halver findet am kommenden Mittwoch, 31. Mai, statt. Beginn ist um 17 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses.

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