„Das, was wir selber regeln können, haben wir schon gemacht. Wir sind aber noch längst nicht am Ziel“, sagt Stefanie Thiemann. Zur Vielzahl an Präventionsmaßnahmen gehören etwa Stirnlampen, um die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums an der Bachstraße auch nachts während eines Stromausfalls versorgen zu können. „Diese Lampen haben wir jetzt schon mal angeschafft“, sagt die Bethanien-Chefin, die für den größten Notfall auch einen Sondervorrat an Teelichten beschafft hat, die natürlich sicher in ebenfalls eigens angeschafften Gläsern platziert würden. Und auch Lebensmittel-Vorräte gehören zum Vorsorgepaket der Einrichtung. Wird normalerweise immer mittwochs für eine Woche geordert, wäre man jetzt für ganze drei Wochen versorgt. „Natürlich mit vielen Konserven, die auch danach nicht schlecht würden“, sagt Thiemann.
Aber wie soll das Essen erhitzt werden, wenn der Herd kalt bleibt? So glückliche Umstände wie zuletzt, als ohnehin Heringsstipp auf dem Essensplan stand und dazu statt Kartoffeln einfach Brot gereicht wurde, dürfte es bei einem längeren Stromausfall nicht geben. Hier, sagt Thiemann, kommt dann der Gasgrill zum Einsatz. „Genug Gas haben wir schon mal besorgt.“
Allerdings ist die Liste der sogar lebenswichtigen Maßnahmen lang: Was passiert etwa, wenn die Computer ausfallen und Medikationen und Behandlungspläne nicht mehr verfügbar sind? „Wir drucken alles aus, damit wir im Fall der Fälle auch dem Rettungsdienst diese Informationen mitgeben können“, erklärt die Einrichtungsleiterin, die für andere Probleme allerdings keine Lösung hat: Über eigene Generatoren verfügt das Seniorenzentrum nämlich – wie viele andere Einrichtungen – nicht. Und Bestellungen würden derzeit ohnehin nicht ausgeliefert, wie etwa ein Sprecher des Perthes-Werkes sagt, das ein Seniorenheim in Meinerzhagen betreibt. „Der Markt ist wie leer gefegt.“
Also wäre für Patienten, die rund um die Uhr mit Sauerstoff versorgt werden müssen, ein Transport ins Krankenhaus notwendig. Wie der aber organisiert werden könnte, wäre beim Ausfall des Mobilfunknetzes ein weiteres Thema. Deshalb beschäftigt sich Stefanie Thiemann schon mit dem Einsatz von CB-Funkgeräten, wie er etwas im Kreis Soest geplant ist. Dort sollen Hobbyfunker bei einem Stromausfall den Rettungskräften Informationen über Einsätze geben. Beim Projekt Bürgernotfunk wissen Hilfesuchende zum Beispiel über Beschilderung in Fenstern, wo sie sich melden müssen, um per Funk mit dem Rettungsdienst verbunden zu werden.
Ob Funkgeräte, Stirnlampen oder Essensvorrat: Im Seniorenzentrum Bethanien beschäftigen sich die Verantwortlichen bereits sehr detailliert mit den möglichen Folgen eines Blackouts. „Das sind aber nur die Dinge, die wir selber auf dem kurzen Dienstweg regeln können“, sagt Stefanie Thiemann. Mit dem Träger, der Diakonie Bethanien, erarbeitet man darüber hinaus weitere Konzepte, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. In der Hoffnung jedoch, dass es gar nicht erst zum großen, vielleicht sogar tagelangen Stromausfall in Halver kommen wird.