Seit dem 1. Oktober bietet die Pizzeria nun ihre Gerichte an der Frankfurter Straße 30, im ehemaligen Spelsberg-Imbiss, an. Nach 20 Jahren an der Leye 4 wollte man sich nun vergrößern. Wobei Tatiana zusammen mit Ehemann Sergej Tripel das Lokal erst seit zwei Jahren führen. Vorher wurde es rund 18 Jahre lang von der Familie Topcu an der Leye 4 geführt.
„Vor zwei Jahren wollten wir schon mit der Pizzeria in die Räumlichkeiten am Berliner Platz ziehen, wo jetzt das Cento Lire drin ist“, erklärt Sergej Tripel. Doch dann sei Corona gekommen, und man habe sich anders entschieden und den Fokus als Stehpizzeria weiterhin verstärkt auf den Lieferdienst gelegt. „Das war uns damals viel zu riskant“, sagt Sergej.
Mit dem Umzug in die Innenstadt habe man sich nun den Traum eines kleines Restaurants verwirklicht, sagt Tatiana. Geändert hat sich nicht viel. „Es gibt keine Schnitzelgerichte mehr. Und die Öffnungszeiten haben sich geändert, wobei die Lieferzeiten gleich bleiben“, sagt die 31-Jährige.
Statt der einheitlichen Schnitzelauswahl setzen die beiden nun auf Flexibilität. Es werde dafür saisonale Angebote geben. Kürbis- oder Grünkohlspezialitäten zum Beispiel, die oft mit einem Hauch Italien kombiniert werden. Es werde zudem Mottotage geben, wie amerikanische Pizzagerichte.
Es wird immer wieder Veränderungen auf der Speisekarte geben.
„Eigentlich hatten wir ein Oktoberfest vor. Doch das war mit dem Umzug viel zu kurzfristig“, sagt das Ehepaar, das noch relativ neu ist in der Gastronomie. Vor drei Jahren hatten sie noch andere Berufe, wobei sich Tatiana schon im Studium mit Lebensmitteln beschäftigt hat. „Es wird immer wieder Veränderungen auf der Speisekarte geben“, kündigt das Ehepaar an. Neu im Angebot ist auch frisch gezapftes Bier, hausgemachtes Tiramisu oder verschiedene Kaffeespezialitäten.
„Unsere gastronomischen Möglichkeiten haben sich nun erweitert“, sagt Tatiana. Sie ist gebürtige Kasachin, hat lange Zeit in Russland gelebt, und ist 2005 nach Deutschland gekommen. Seit 2018 lebt sie in Halver zusammen mit Ehemann Sergej. Der stammt aus der Ukraine, ist in einem Ort in der Nähe zur russischen Grenze aufgewachsen. Seit 2002 lebt er im Sauerland. Ursprünglich ist Sergej gelernter Handwerker. Jetzt kümmert sich der 31-Jährige hauptsächlich um die Pizza, die im Gasofen gebacken wird.
Das Lokal verfügt über einen eigenen Flüssiggas-Tank, ist deshalb nicht auf städtisches Gas angewiesen. Tatiana ist für die Pasta, Tiramisu und die Salate sowie die anderen saisonalen Gerichte zuständig. „Wir harmonieren sehr gut miteinander. Jeder hat seine eigenen Bereiche in der Küche“, erklärt Tatiana und lächelt. Die beiden stehen für ein russisch-ukrainisches Duo, das miteinander prächtig funktioniert. „Der Krieg ist einfach nur traurig“, findet sie.
„Wir reden da gar nicht drüber“, erklärt Sergej. Man sei ja eh machtlos demgegenüber und erfahre nur wenig über die Wahrheit in den beiden Kriegsländern. „Wir blenden das aus und konzentrieren uns nur auf unser neues Projekt“, sagen sie. Es gibt gerade nur ein Thema: ein erfolgreicher gastronomischer und kulinarischer Start am neuen Standort.
Die beiden freuen sich sehr auf ihre gemeinsame gastronomische Zukunft in der Innenstadt. Sie wissen, dass sie hier noch näher am Puls der Kleinstadt sind. Stammkunden haben sie bereits viele aus der Stehpizzeria-Zeit. Schon da habe es Kundenwünsche wie „Pulled-Pork-Pizza“ gegeben.
Die Öffnungszeiten: Montag Ruhetag, Dienstag bis Donnerstag 12.30 bis 22 Uhr, Freitag 17 bis 23 Uhr, Samstag 15 bis 23 Uhr, Sonntag 15 bis 22 Uhr. Die Lieferzeiten: Montag Ruhetag, Dienstag bis Donnerstag 17 bis 21.30, Freitag bis Samstag 17 bis 22 Uhr, Sonntag 15 bis 21.30 Uhr.