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Held aus dem MK: Wüst überreicht Medaille an Retter

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Von: Sarah Reichelt

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Eine große Auszeichnung: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst überreicht Dustin Raatz (rechts) die Rettungsmedaille. © Thomas Krumm

Es ist ein Jahr her, dass Dustin Raatz ein 13-jähriges Mädchen in der Nacht der Flut rettete. Ein Jahr später bekommt er dafür die Rettungsmedaille von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst überreicht.

Hagen/Halver - Die Familie Caspari kann in der Flutnacht ihr Haus in Hagen nicht mehr verlassen, es ist umgeben mit Wasser. Tochter Chantal braucht ein Beatmungsgerät, der Akku ist fast leer und zunächst keine Hilfe in Sicht. „Man hat uns alle aufgegeben“, sagt Mutter Bianca Caspari damals. Dustin Raatz aus Halver kämpft sich damals zu der 13-Jährigen durch, rettet ihr das Leben.

„Ich wollte einfach nur retten und helfen“, sagt Dustin Raatz vor einem Jahr. Dafür hat er viel Anerkennung und Dankbarkeit entgegen gebracht bekommen. Mit mehr habe er gar nicht mehr gerechnet, weil so viel Zeit vergangen sei, sagt Dustin Raatz im Gespräch. Und dann kam die Nachricht aus der Staatskanzlei: Dustin Raatz soll mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet werden.

Am Dienstag, 12. Juli, war es soweit: Im Hagener Rathaus überreicht NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst diese Auszeichnung persönlich an Dustin Raatz. Mit dabei war auch Familie Caspari.

Dustin Raatz, Chantal Caspari, Halver
Flut 2021: Dustin Raatz rettete Chantal Caspari (links) vor einem Jahr das Leben. © Thomas Krumm


Im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus Hagen hat NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst den Halveraner Dustin Raatz mit der Rettungsmedaille des Landes NRW ausgezeichnet. „Sie sind ein Vorbild für uns alle“, sagte der Ministerpräsident, bevor er dem 36-jährigen Lebensretter die Urkunde überreichte und ihm die Rettungsmedaille ans Revers heftete.

Dramatische Ereignisse in Hagen-Priorei

In einer kurzen Ansprache vor zahlreichen Vertretern der Politik und der Feuerwehr schilderte Hendrik Wüst noch einmal die dramatischen Ereignisse im Hagener Ortsteil Priorei am 14. Juli 2021 – vor einem Jahr. Dort stieg der Pegel der Volme derart an, dass das Dorf faktisch von der Außenwelt abgeschnitten war.

„Die damals 13-jährige Chantal Caspari sitzt im Rollstuhl und ist auf ein Beatmungsgerät angewiesen“, berichtet Raatz. Ihre Mutter Bianca Caspari hatte sich bereits mehrfach um ein Notstromaggregat bemüht. Nun drohte der letzte Akku von Chantals Beatmungsgerät leerzulaufen. Der Notruf erreichte schließlich den ehemaligen Bundeswehrsoldaten Dustin Raatz, der zu diesem Zeitpunkt mit der Freiwilligen Feuerwehr in Altena im Fluteinsatz war.

Er ist Eigentümer eines 45 Jahre alten MAN-Lastwagens, der für unwegsames Gelände und das Durchfahren von Wasserhöhen bis zu 1,50 Meter gebaut wurde. Mit einem Feuerwehrfahrzeug und Blaulicht eilt er ins Panzermuseum nach Plettenberg, wo das Fahrzeug abgestellt ist. Mit seinem Zwölf-Tonner fährt er dann durch die Wassermassen der Volme, die den Straßenverlauf nur noch erahnen lassen, nach Hagen-Priorei.

An Bord hat er einen Sanitäter und Feuerwehrleute. Chantals Familie wartet derweil in einem überfluteten Haus ohne Strom und Licht voller Angst auf die Retter. Nach deren Ankunft trägt Bianca Caspari ihre Tochter aus dem Haus und hievt sie auf die Ladefläche. „Durch seinen selbstlosen Einsatz hat Dustin Raatz Chantal das Leben gerettet“, stellte der Ministerpräsident fest.

Dank an alle Fluthelfer

Hendrik Wüst nutzte die Gelegenheit, noch einmal allen Fluthelfern für ihren selbstlosen Einsatz zu danken. Und er erinnerte an diejenigen Einsatzkräfte, die den Einsatz für ihre Mitbürger mit ihrem Leben bezahlten – in Altena und anderswo.

Insgesamt forderte die Flut allein in Nordrhein-Westfalen 49 Opfer. „Dass es nicht noch mehr geworden sind, ist Männern wie Dustin Raatz zu verdanken“, sagte der Ministerpräsident.

Unter den zahlreichen Gästen der Feierstunde waren auch die mittlerweile 14-jährige Chantal Caspari und ihre Mutter Bianca. Ein Jahr nach der großen Flut machte der Ministerpräsident durch Pünktlichkeit deutlich, welche Bedeutung er den Rettungseinsätzen beimisst.

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