Beliebtes Café sucht neuen Betreiber

Das vielleicht am schönsten gelegene Café im weiten Umkreis sucht einen neuen Betreiber
Halver - Im Café Heimatliebe an der Heesfelder Mühle könnten die Lichter ausgehen. Dann wäre das etablierte Ausflugsziel für Wanderer, Radler und die weiteren Besucher aus dem Umland von Köln bis Ruhrgebiet ohne Seele.
Die Pächterin Jana Mohrmann, die das Café vor fast dreieinhalb Jahren übernommen hatte als Nachfolgerin von Jennifer Driesen, schafft es zeitlich nicht mehr, den Betrieb aufrechtzuerhalten neben ihrem eigentlichen Beruf als Erzieherin in der Halveraner Kita Juno. Eine Sieben-Tage-Woche lasse sich mit der Familie einfach nicht vereinbaren, sagt sie. „Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht. Ich liebe diesen Ort und die Menschen, die hierher kommen.“
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Es sind Wanderer und Radfahrer, Familien, Ältere und junge Menschen, bei denen sich das Café Heimatliebe herumgesprochen hat. Der Start für die Betreiberin fiel in den Auftakt der Corona-Pandemie. Doch außerhalb der Beschränkungen herrschte zu den Öffnungszeiten Hochbetrieb. „Ich habe auch schon Gäste auf eine Runde zum Spazieren wegschicken müssen, weil kein Tisch frei war“, sagt sie rückblickend, und das wird ihr wohl auch in den nächsten Monaten noch passieren. Schluss für die 38-jährige Schalksmühlerin ist geplant für den 31. Mai.
Die Alternative hätte sein können, den Beruf ganz zu wechseln, die Arbeit in der Kita aufzugeben und das Café in Vollzeit zu betreiben. Doch in diesem Fall hätte die Zeit für ihre beiden Kinder gefehlt, die sich bereits darauf freuen, ihre Mutter häufiger für sich zu haben. Was sie sich wünscht, ist ein möglichst nahtloser Übergang für den Betrieb mit jemandem, der ein Herz für diesen Ort im Hälvertal entwickelt.

„Wir sind genau so traurig wie sie“, sagt Klaus Brunsmeier, Geschäftsführer des Vereins Heesfelder Mühle. „Jana Mohrmann hat hier etwas Tolles aufgebaut. Ich würde mich freuen, wenn wir jemanden finden, der das mit Liebe und Enthusiasmus weiterführt.“
Denn die Heesfelder Mühle hat sich auch in touristischer Hinsicht nicht zuletzt aufgrund des Cafés für Gäste aus nah und fern etabliert. Wanderwege im Umfeld sind vielfach auch mit Smartphone-Unterstützung kartiert. Die Lage im Tal verliert ihren Schrecken mit der Zunahme an E-Bikes. An sonnigen Tagen sitzen die Gäste nicht nur im Café, sondern auch davor und auf Steinen, „sie sitzen dann eigentlich überall“, sagt Jana Mohrmann und findet dabei ein bisschen das Lachen wieder.

Wer sich für den Betrieb eines Cafés nahe dem Wasserrad und damit auf Wunsch auch mit grünem Strom aus dem Hälver-Bach interessiert, kann sich an sie oder an Klaus Brunsmeier wenden. Der Verein ist Verpächter, die jetzige Betreiberin hat sich um die gastronomische Vollausstattung gekümmert. „Wer das hier machen will, braucht eigentlich nur den Schlüssel und kann loslegen.“
Der Verein Heesfelder Mühle ist erreichbar per E-Mail über verein@heesfelder-muehle.de. Jana Mohrmann hat den Anschluss des Cafés umgeleitet und ist erreichbar unter Tel. 0 23 53/6 64 82 26 oder per E-Mail unter anfrage@cafeheimatliebe.de.