Dr. Waldemar Gruber, Geschäftsführer des Wettbewerbs bei der Landwirtschaftskammer NRW und Leiter der Delegation, stellte die weiteren Mitglieder der Jury vor. Dann lief die Uhr. Genau zwei Stunden blieben den Gastgebern, um herauszustellen, welche Antworten Oberbrügge auf ökologische und wirtschaftliche Trends hat. Als gute Entscheidungshilfe erwies sich dabei das 215 Seiten starke Dorfbuch, das jedes Jurymitglied erhielt. Hierin sind die 41 Beiträge mit Fotos enthalten.
Während der Planwagentour zu fünf Stationen trugen die Redner im zwei Minutentakt die Texte vor. So nannte Jürgen Wichert, der OE-Vorsitzende, die Stichworte Energieeffizienz, erneuerbare Energien, das Wasserkraftwerk Ohler Hammer und umweltfreundliche Mobilität. Die Oberbrügger wiesen in ihrer Präsentation auf die Begrünung von Dorfplätzen, Straßen und die geplante Dorfallee auf dem evangelischen Friedhof hin. Das Biotop am Mehrgenerationenpark sei ein einzigartiger Standort für viele Tiere. Der Bienenfutterautomat am Bürgerhaus sei mit Saatgut heimischer Pflanzen gefüllt. Mit Interesse hörte die Jury, dass sich der Eisvogel wieder ansiedelt. Seine sowie die Rückkehr weiterer Tiere, die auf der Roten Liste stehen, sei eine Folge der Volme-Renaturierung.
Beim umfangreichen Thema Miteinander der Bürger, Vereine, Unternehmen und der Kommune zeigte sich erneut, wie geschickt die Gastgeber auf den visuellen Eindruck gesetzt hatten. Denn das Dorfbuch präsentiert Menschen aus den Kirchen, der Schule, der Kita, dem Kinder- und Jugendtreff, aus Vereinen und der Freiwilligen Feuerwehr. Hier gehe es auch um Projekte zur Stärkung der Demokratie, etwa wenn der Friedenssonntag mit den Grundschulkindern thematisiert werde. Die Gruppe Demokratie statt Hetze organisierte Videoveranstaltungen bei der Kommunalwahl.
„Ich hoffe, dass Oberbrügge den Landeswettbewerb gewinnt“, sagte Karin Schmitz. Sie gehörte an der dritten Station, der Hausarztpraxis und der Fabrikantenvilla, zum Zuhörerkreis. Auch das Publikum am Oberbrügger Bahnhof drückte fest die Daumen. Es schien so, als stoße die Planwagentour von Station zu Station auf zunehmend mehr Publikumsinteresse. Als das Kaffeekränzchen der Senioren-Tagespflege am Burgweg die Kommission sah, winkten alle freundlich. Eine ältere Dame sagte spontan: „Wir sind so happy über das, was hier geboten wird.“
Einen besseren Ort für das Finale als den Mehrgenerationenpark hätte das Aktionsbündnis kaum wählen können. Hier ging es um Themen wie die Hilfe für die Flutopfer und die Weiterentwicklung des Bürgerhauses. Und während Kristian Hamm, Geschäftsführer von Sentiris, den Bildungscampus Oberbrügge vorstellte, tummelte sich buntes Leben auf dem Platz. Bürgermeister Brosch dankte dem Team für sein Engagement. Mit „Chapeau an die Dorfgemeinschaft“ verabschiedete sich Landrat Marco Voge. Zum Abschluss griff Dr. Waldemar Gruber einige Punkte auf, die ihm „gut gefallen“ haben wie den Wohnungstausch und die Fahrradgaragen am Bahnhof.