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Halvers „Green Deal“ startet mit 14 Unternehmen 

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Von: Florian Hesse

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Unternehmen, SIHK, Stadt Halver und Effizienz-Netzwerk NRW an einem Tisch: Am Dienstag unterzeichneten die Beteiligten auch offiziell die Verträge zur Beteiligung eines Energieeffizienz-Netzwerks in Halver
Unternehmen, SIHK, Stadt Halver und Effizienz-Netzwerk NRW an einem Tisch: Am Dienstag unterzeichneten die Beteiligten auch offiziell die Verträge zur Beteiligung eines Energieeffizienz-Netzwerks in Halver © Florian Hesse

Unternehmer und Verantwortliche aus den Betrieben haben die Verträge für eine Energieeffizienz-Netzwerk unterschrieben.

Halver – 14 Halveraner Unternehmen sitzen mit im Boot. Viel mehr dürfen es gar nicht sein. Maximal 15 beträgt die Zahl der Teilnehmer an einem Energieeffizienz-Netzwerk, wie es die SIHK schon vielfach aufgelegt hat. Die Verträge sind gemacht. Die Unterschriften am Dienstag zur Auftaktveranstaltung waren mehr Formalie. Es ging direkt zur Sache. Auf einen Zeitraum von drei Jahren ist das Projekt angelegt.

Verbunden sind die Beteiligten in einem gemeinsamen Ziel: Es geht darum, den CO2-Ausstoß so weit zu reduzieren wie irgend möglich. Dahinter stecken mehrere Überlegungen. Es gehe um eine „innere Haltung“ zum Klimaschutz – der Begriff fiel am Dienstag mehrfach –, aber auch darum, durch die schonende Nutzung von Ressourcen wachsenden Ansprüchen von Kunden nachzukommen und nicht zuletzt, auch die eigene Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.

Auslöser des „Green Deals Halver“ war am Ende ursprünglich die Stadt selbst. In der Planung des künftigen Gewerbegebiets Leifersberge sollen ökologische Belange in starkem Maß Berücksichtigung finden. Für interessierte Firmen würde sich somit ein solches Netzwerk anbieten, das aber auch für weitere Firmen geöffnet wurde.

Akteur neben der Stadt Halver über den Kämmerer und Wirtschaftsförderer Simon Thienel und die Klimaschutzbeauftragte Karla Luchterhandt ist die SIHK. Die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen verfügt über Ressourcen und jahrelange Erfahrung, was diese Netzwerke angeht. Und nicht zuletzt ist es die Effizienzagentur NRW, die mit einem 30-köpfigen Team im Auftrag des Landes Unternehmen auf diesem Weg begleitet.

Welche Bedeutung die Kooperation haben könnte, wird deutlich beim Blick auf den Energieverbrauch der gesamten Stadt Halver (Zahlen aus 2017): 59 Prozent des Verbrauchs entfällt auf das Gewerbe, lediglich 22 Prozent auf Haushalte und 18 Prozent auf den Verkehr. Gelingt es dem Gewerbe, den eigenen Bedarf deutlich zurückzufahren, wäre das positiv für den ökologischen Fußabdruck der Gesamtstadt.

Welches Potenzial in dem Netzwerk steckt, lässt sich beim Blick auf die Teilnehmerliste erahnen mit Energieverbräuchen von zig Millionen Kilowattstunden im Jahr. Die größten Halveraner Betriebe haben unterschrieben: Werner Turck GmbH, Escha, Märkisches Werk und Mayweg. Auch typische Mittelständler sind dabei wie Langlotz, R+R Formenbau, Jakubowski und Naturstein Wiebe. Und insbesondere die in der Region stark vertretenen Kunststoffverarbeiter hängen mit ihren Spritzgussautomaten direkt an den Energiepreisen.

Die Strom- und Gastarife sind aber bei Weitem nicht der einzige Hebel, der sich mit dem Gemeinschaftsprojekt bietet. Mit der Spedition MLK ist beispielsweise ein Unternehmen aus der Speditionsbranche dabei. Eine ausgefeilte Logistik spielt für alle Unternehmen eine Rolle – oder auch das Know how bereits in der Produktentwicklung und das eingesetzte Material, das wie der Energieeinsatz beim Größenfaktor des CO2-Ausstoßes von entscheidender Bedeutung ist.

Welche Themen sie in Angriff nehmen, welche Unterstützung sie sich auf dem Weg zu Lösungen suchen, entscheiden die Beteiligten im Netzwerk selbst. Neben der Analyse des Ist-Zustands, die viele der Betriebe bereits vorgenommen haben beziehungsweise vornehmen, wird es bei den nächsten Zusammenkünften um konkrete Zielsetzungen gehen.

Dass die ökologischen und ökonomischen Zielsetzungen bei diesem Netzwerk Hand in Hand gehen, machte Kämmerer Simon Thienel deutlich. Zugeordnet ist das Energieeffizienz-Netzwerk der Wirtschaftsförderung und der Stelle für Klimaschutz. Die Stadt wird beim anstehenden Prozess als Moderator auftreten. Und als „außergewöhnlich“ bezeichnete Frank Niehaus von der SIHK die Finanzierung des Netzwerks. Für die Teilnehmer ist es bis auf die eigenen Anstrengungen und die erforderliche Manpower kostenfrei. Für externe Referenten beispielsweise hat die Stadt Halver mit politischer Billigung durch den Rat die Kostenübernahme zugesagt.

https://greendeal-halver.de/

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