Eigene städtische Investitionen in Brückenbauwerke finden sich überhaupt nicht wieder im Maßnahmenprogramm für Straßen und Brücken, das dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen in der nächsten Woche vorliegt. Erst in 2026 rechnet Stillger damit, wieder erste Maßnahmen in Angriff nehmen zu können wie an der Schlemme oder an der Ennepe. Und die Baupreissteigerungen in diesem Bereich seien in den vergangenen Jahren dramatisch gewesen mit Verdoppelungen bis zu Verdreifachung der veranschlagten Kosten.
Arbeit genug machen die unabwendbaren Reparaturen der Hochwasserschäden. Allein neun Projekte sind es im kommenden Jahr, die auf der Agenda stehen, sieben weitere dann im Jahr 2024. Etwa 400 000 Euro stehen dem an Ausgaben gegenüber, durchweg angemeldet als Hochwasserschäden an kommunaler Infrastruktur, die mit Bundes- und Landesmitteln wiederhergestellt werden können. Saniert werden müssen Brücken über Ennepe und Löhbach, über Bräumcke und Hartmecke, über die Hälver und den Bolsenbach. Zerstörte Brückenlager und Flügelmauern, Ausspülungen der Gewässersohle unter den Bauwerken – unter diesen Stichworten sind die Schäden gelistet.
Sehr viel teurer wird es bei den Straßen, die nach dem Hochwasser repariert werden müssen. Bis 2025 stehen auf der Liste mehr als 3 Millionen Euro, jedes Jahr allein 250 000 Euro für „diverse Gemeindestraßen“, an denen es die Bankette weggespült hat mit den entsprechenden Folgeschäden für den Straßenkörper. Die Schäden allein an der Straße Vömmelbach in Oberbrügge zu beheben, schlägt davon mit mehr als 2 Millionen Euro zu Buche.
Unabhängig vom Hochwasser schreibt die Stadt aber ihre Maßnahmen der Straßenunterhaltung fort. Politische Vereinbarung ist in Halver, 60 Prozent der investiv verfügbaren Mittel in den Kernbereich der Stadt zu stecken und 40 Prozent in den Außenbereich. In der Stadt sind es nach dem Zeisigweg das Stichsträßchen In der Weide für rund 100 000 Euro und, deutlich teurer, 100 Meter Fahrbahn der Leibnizstraße mit etwa 470 000 Euro. Weiter geht es an der Lessingstraße mit 520 000 Euro für 250 Meter Fahrbahn und im Folgejahr 2024 mit der Eichendorffstraße: 230 Meter und 445 000 Euro. Nebenanlagen des Kreisverkehrs an der B229 stehen noch in diesem Jahr mit 250 000 Euro auf der Liste, die Gehweganbindung Neuer Herwegs soll 2023 hergestellt werden für 150 000 Euro, dann auch der Gehweg am Ohler Weg für 43 000 Euro. Bis 2025 stehen nach aktuellem Stand 3,56 Millionen Euro investive Mittel für innerstädtische Maßnahmen der Straßenunterhaltung an.
Außerhalb der Kernstadt stehen zwar Friedrichshöhe und Bärendahl oben auf der Prioritätenliste. Beide Maßnahmen, zusammen über eine Million Euro schwer, sind abhängig vom Fördervorbehalt. Sie sind angemeldet als Wegebaumaßnahmen in der Hoffnung, dass sie noch in eine Förderung kommen. 434 000 Euro sind veranschlagt für die Herstellung der beschädigten Fahrbahn im Bereich Altemühle. Die Abschnitte des kommunalen Wirtschaftsweges spielen auch eine Rolle zur Anbindung der geplanten Fahrradtrasse von Schwenke/Rade Richtung Stadt. In den Jahren darauf vorgemerkt sind längere Straßenabschnitte in Hesseln und Am Anschlag mit 655 000 Euro, außerdem Oberhövel und Im Sumpf. Auf insgesamt 2,3 Millionen summieren sich bis 2026 die geplanten Straßenprojekte im Außenbereich.
Unabhängig davon im Raum steht die Liste der sogenannten KAG-Maßnahmen. Sie werden von den Anwohnern getragen und von der Stadt anteilig mitfinanziert. Bis 2027 sollen es nach Stand von jetzt fast 12 Millionen Euro sein. Los ginge es im kommenden Jahr im Gewerbegebiet Auf der Löbke mit 2,25 Millionen Euro. Für die beiden Folgejahre stehen zwei Bauabschnitte Weißenpferd mit fast 4,4 Millionen Euro in der Tabelle. 2026 und 2027 würde es weitergehen an der Löhbacher Straße mit fast 2,8 Millionen Euro an Baukosten.
Auch die geplanten Neubaugebiete Am Schillerstein (960 000 Euro) und Herksiepe (336 000 Euro) sowie der Straßenbau in Leifersberge für das geplante Gewerbegebiet stehen als kommunale Erschließungsmaßnahmen für 2023 bis 2026 auf der Liste der KAG-Maßnahmen.