Die Region Remscheid, Solingen und Wuppertal ist ausgesprochen wirtschaftsstark. Für die Lkw-Fahrer ist die B229 längst kein Geheimtipp mehr. Die Bundesstraße und anschließend die Landstraße 528 Richtung Kierspe und Meinerzhagen sind willkommene Abkürzung. Und alle fahren an dem Haus an der Rader Straße vorbei.
Manuela Pollmann ist mit einer Unterschriftenliste durch die Nachbarschaft gegangen. Alle haben unterschrieben, auch in den Häusern darüber vom Felsenberg, vom Höhenweg und In der Mark. 19 Unterzeichner ist die Liste damit lang.
Manuela Pollmann ist auch nicht auf Krawall aus. „Der Verkehr muss nun mal wohin“, sagt sie ganz pragmatisch, nennt aber auch Zahlen. 600 Pkw und 120 Lkw hat sie in einer Stunde, morgens von 8 bis 9 Uhr, gezählt.
Und auch die Schilderungen aus dem Alltag an der Rader Straße lassen Brosch aufhorchen. In den Führerhäusern der Trucks wird Kaffee gekocht und telefoniert, Motorradfahrer nutzen die gut ausgebaute Strecke, um lautstarke Wheelies hinzulegen. Für Brosch und die politischen Gremien hat sie einen Katalog zusammengetragen:
Was den Anwohnern vorschwebt, sind allerdings Maßnahmen, die die Stadt in eigener Regie nicht umsetzen kann. „Wir können beim Kreis und beim Landesbetrieb Straßen.NRW nur als Bittsteller auftreten“, sagt ihr Brosch ganz ehrlich. „Aber wir werden das tun.“
Bitte der Anwohner wäre, die bestehende Blitzanlage durch eine andere zu ersetzen, die in beide Richtungen blitzt. Die Höchstgeschwindigkeit müsste von derzeit 70 auf 50 Stundenkilometer begrenzt werden. Eine zweite Ampel im Bereich Höhenweg wäre sinnvoll. Und nicht zuletzt würde eine Unterstützung durch Schallschutzverglasung den direkten Anwohnern helfen.
Beim letzten Punkt sieht Brosch einen Funken Hoffnung, weil es seitens des Bundes Signale gegeben hat, die Menschen an den direkten Umleitungsstrecken der Sperrung zu unterstützen. Denn die Zunahme des Verkehrs sei auch außerhalb der offiziellen Umleitungen klar zu erkennen.
Um an eine Argumentationsgrundlage zu kommen, ist sein weiterer Vorschlag die Aufstellung der städtischen Messanlagen, die sonst in Wohngebieten mit Smileys oder traurigem Gesicht die Autofahrer aufs Tempolimit hinweisen. Das würde an der Rader Straße zwar nichts bringen. Immerhin würden aber die gefahrenen Geschwindigkeiten erfasst und gespeichert.
Und helfen könnte vielleicht auch eine andere Idee: Eigentlich ist Schwenke eine zusammenhängende Ortslage, die durch die Fernstraße zerschnitten ist. Würde das Dorf als geschlossene Ortschaft ausgeschildert, würde automatisch Tempo 50 gelten. Auch für die 40-Tonner, die häufig im Sekundentakt vor den Fenstern entlangdonnern.