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Grimmepreisträger sorgt für Lachanfälle: Moritz Netenjakob zu Gast in Halver

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Von: Monika Salzmann

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Grimmepreisträger Moritz Netenjakob sorgte für ein Gagfeuerfeuerwerk in Halver.
Grimmepreisträger Moritz Netenjakob sorgte für ein Gagfeuerfeuerwerk in Halver. © Salzmann, Jakob

Allein und mit „Verstärkung“ trieb Grimmepreisträger Moritz Netenjakob seinen Zuhörern am Samstag in der Aula des Anne-Frank-Gymnasiums die Lachtränen in die Augen.

Eine illustre Promiriege hatte der Kölner, der mit seinem Best-off-Programm „Das Ufo parkt falsch“ nicht aus dem Lachen herauskommen ließ, im Schlepptau. Ob Udo Lindenberg, Didi Hallervorden, Herbert Grönemeyer, Reiner Calmund und wie sie alle hießen, die in seinem Ein-Mann-Ensemble das Ensemble bildeten: Er hatte sie alle „drauf“ und legte ihnen – Stimmen, Gesten und Mimik köstlich überspitzt imitierend – die lustigsten Sprüche in den Mund.

Gagschreiber für Stromberg und „Hurra Deutschland“

Waren es nicht die Promis, war es die eigene angeheiratete türkische Familie, die zum sprudelnden Quell aberwitziger Beobachtungen und verrückter Einfälle geriet. Sie möchten nicht wissen, was in meinem Kopf vorgeht? Und ob das Publikum das wollte! Hinter sich im „Regal“ all die Dinge versammelt, die im Programm eine Rolle spielen sollten, brachte der Gagschreiber für Sendungen wie „Hurra Deutschland“, „Switch“ oder „Stromberg“ eigene Lieblingstexte zu seinem gefeierten Auftritt in der gut gefüllten Aula mit.

Dass das Leben selbst ihm Zündstoff für seine Gags liefert, ließ er wissen – und hatte im gleichen Atemzug zig Beispiele dafür an der Hand. Die Staumeldung, die beim Autofahren stets in den Lieblingssong platzt, die intelligente elektrische Zahnbürste mit Bluetooth oder die Fitnesstracker, die den Schlaf überwachen und am Morgen sagen, ob man gut geschlafen hat: Wer Moritz Netenjakob ein paar Minuten zugehört hatte, konnte ahnen, was sich da in seinem Kopf zusammenbraute.

Himmel & Kölle

Aus dem Musical „Himmel & Kölle“, gemeinsam mit Dietmar Jacobs der Domstadt auf den Leib geschrieben, dem Café-Roman „Milchschaumschläger“, ein Gagfeuerwerk des eigenen Scheiterns und Texten zu anderen Gelegenheiten, stammten seine brüllend komischen Wortergüsse, mit denen er den Abend zum hochamüsanten Vergnügen machte. Frank und frei ließ er an der mit Katastrophen reich gesegneten Eröffnung seines Cafés teilhaben – mit dem Auftritt des fundamentalistischen, gegen Alkohol in jeglicher Form wetternden Onkel Abdullah als Höhepunkt. Prompt brachte jeder, der kam, Alkoholisches zur Einweihung mit, sei’s Starkbier oder Eierlikör. Und Oma Berta, körperlich fit, aber geistig nicht mehr ganz auf der Höhe, gab ihren Senf dazu.

Independence Day auf Deutsch

Im Text über den Independence Day auf Deutsch, das Ufo und feindlich gesinnte Aliens, hatten Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Jan Delay und Reiner Calmund ihren großen Auftritt – und wurden pulverisiert. Sportreporter Gerd Rubenbauer gab als Märchenerzähler sein Debüt und brachte seine achtjährige Tochter mit „Hänsel und Gretel“ – live aus dem Stadion übertragen – um den Schlaf. Und Fußballfans hebelten die Kölner Philharmonie aus.

Was auf Platz 1 seiner schrägen Tourerlebnisse steht, erfuhr das Publikum, das nicht genug vom Gagfeuerwerk des Kölners bekam, bei den Zugaben: Moritz allein bei einer Damensitzung im Festzelt mit 400 alkoholisierten Frauen: Da war Musik drin!

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