Geplanter Neubau für den Löschzug Bommert in Halver-Anschlag
Gerätehaus wird deutlich teurer
Bei den Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus in Anschlag als Ersatz für das des Löschzugs Bommert werden die Karten völlig neu gemischt. Bei den ersten vorläufigen Kostenschätzungen standen noch rund 1,2 Millionen Euro im Gespräch. In einem Worst-Case-Szenario ging es zwischenzeitlich aber um 4,8 Millionen.
Halver - Am Donnerstag, 3. Dezember, schlägt die Verwaltung dem Ausschuss für öffentliche Einrichtungen eine tiefergehende Überprüfung des Vorhabens und möglicher Alternativen vor. Klar sei seit der Vorentwurfsphase jedoch, dass der ursprüngliche Ansatz nicht einzuhalten ist.
Verschiedene Aspekte hatten demzufolge die ersten Annahmen verhagelt:
die allgemeine Baupreisentwicklung
neue Vorschriften und Richtlinien
insbesondere ein wesentlich erweitertes Raumprogramm, das auch die Unterbringung der Jugendfeuerwehr vorsieht.
4,8 Millionen Euro im Gespräch
Bereits seit der Ratssitzung im Juni ist laut Vorlage für den Ausschuss klar, dass der genannte aktuelle Kostenstand von 4,8 Millionen Euro nicht realisierbar ist. Nach Überarbeitung des Raumprogramms und ohne Unterbringung der Jugendfeuerwehr lag die reduzierte Kostenplanung bei nunmehr 2,9 Millionen Euro.
Lösung für Jugendfeuerwehr offen
Die Überplanung mit reduziertem Raumprogramm und ohne Jugendfeuerwehr am neuen Standort stößt aber bei der Feuerwehr selbst auf Bedenken. Deren Leiter, Dennis Wichert, sprach sich gegen eine solche Lösung aus, heißt es in der Vorlage im Hinblick auf eine Sitzung des interfraktionellen Arbeitskreises vom Juni dieses Jahres. Wichert habe auf den dringlichen Raumbedarf des Löschzuges Stadtmitte verwiesen, der durch die Verlagerung der Jugendfeuerwehr behoben werden könne. Verwaltung, Planer, Löschzug und Wehrleitung sollten ab diesem Zeitpunkt nach gangbaren Wegen suchen, um für die Löschzüge und die Jugendfeuerwehr eine Lösung zu finden. Die Möglichkeit, unter Umständen theoretische Fördermittel in Höhe von 250 000 Euro aus einem Programm Dorferneuerung nicht akquirieren, zu können, nahm der Arbeitskreis ebenso wie die Verschiebung der baulichen Umsetzung zur Kenntnis.
Baubeschluss zunächst vertagt
Sachstand zurzeit ist, kurzfristig eine mit Kosten hinterlegte Konzeptstudie zu entwickeln für eine bauliche Erweiterung des Standorts des Gerätehauses Stadtmitte, um dort weiterhin die Jugendfeuerwehr unterbringen zu könen. Befragt werden soll in diesem Zusammenhang auch Jochen Siepe. Der Ingenieur ist Gutachter und war auch Ersteller des Brandschutzbedarfsplans für Halver, der Ausgangspunkt unter anderem für die Überlegungen zum Neubau des Gerätehauses Bommert war.
Die mögliche Beschlussfassung für den Neubau in Anschlag gibt die Verwaltung mit der ersten oder zweiten Sitzungsperiode 2021 an.