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Kündigungen in zwei Wellen: Unternehmen aus MK baut Arbeitsplätze ab

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Von: Florian Hesse

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Die Firma Kico geht mit Kündigungen in eine Phase der Restrukturierung. © Hesse

Halver - Eine Firma in Halver baut in diesem Jahr insgesamt 58 Stellen ab.

Die Firma Kico an der Oststraße baut in zwei Wellen 58 Stellen ab. Diesen Sachverhalt bestätigte auf Anfrage Uwe Müller, kaufmännischer Leiter des Automobil-Zulieferers.

Es werde bei der Kirchhoff GmbH &Co. KG den Abbau von 58 Stellen in zwei Wellen geben. Für etwa ein Drittel der betroffenen Beschäftigten gelte ein Termin zum 29. Februar, für die weiteren Mitarbeiter zum 30. Juni.

Arbeitsplätze entfallen in zwei Wellen 

47 Arbeitsplätze entfallen durch bereits Ende Januar ausgesprochene Kündigungen, darüber hinaus werden 11 Arbeitsplätze nach dem Auslauf von Befristungen und Renteneintritten nicht wiederbesetzt. Zur Abfederung der Nachteile, die für die Betroffenen mit der Kündigung entstünden, sei in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ein Interessenausgleich vorgenommen und ein Sozialplan ausgehandelt worden, sagte Müller im Gespräch mit uns. 

So bestehe für die Mitarbeiter die Möglichkeit, zum 1. März beziehungsweise zum 1. Juli in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die Mitarbeiter fördert, schult und sie intensiv bei der Vermittlung in neue Arbeitsverhältnisse außerhalb von Kico unterstütze. Alternative hierzu seien Aufhebungsverträge mit entsprechenden Abfindungen. Eine weitere Reduzierung des Personalstandes sei im Restrukturierungsplan am Standort Halver mit zukünftig rund 190 Mitarbeitern nach dem Stellenabbau nicht vorgesehen. Die Kirchhoff Kunststofftechnik GmbH mit weiteren rund 20 Beschäftigten sei von den Maßnahmen nicht berührt. 

Halver bleibt Unternehmenszentrale

Halver bleibe für Kico in jeder Hinsicht Unternehmenszentrale. Alle Funktionen wie Vertrieb, Entwicklung, Projektmanagement, Einkauf, weitere Verwaltungsprozesse und die höher automatisierte Produktion blieben am Standort erhalten. Die Streichung der Stellen betreffe neben einer Kapazitätsanpassung im Wesentlichen Tätigkeiten mit hohem manuellen Anteil, die aufgrund der Lohnkosten in Deutschland nicht mehr wirtschaftlich darstellbar seien, erläutert Müller weiter. Der Kostendruck mache sich auch am personell deutlich größeren polnischen Standort Swiebodzin bemerkbar, wo Kico aufgrund der Lohnentwicklung zunehmend auf Automatisierung setzen werde. 

Der Abbau in Halver sei schmerzlich und bedauerlich, sagt der kaufmännische Leiter weiter. Die Reduzierung sei Teil von 20 Verbesserungsprojekten und rund 100 daraus resultierenden Einzelmaßnahmen, um das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten und profitabel zu machen. „Wir gucken uns alles an, was wir verbessern können“, macht Müller deutlich, der von Mutares zur Halveraner Firma kam, Diplom-Ingenieur und Diplom-Kaufmann ist und langjährige Erfahrungen aus dem Automotive-Bereich mitbringt. 

Mutares erwirbt Kico in 2019

Im Juli vergangenen Jahres hatte die Münchener Mutares SE & Co. KGaA das mittelständische Unternehmen aus Familienbesitz erworben. Mutares konzentriert sich auf den Erwerb und die Entwicklung von mittelständischen Unternehmen in „Turnaround-Situationen“ und verfolgt drei Branchencluster: Automotive & Mobility, Engineering & Technology und Goods & Services. Die Portfoliounternehmen werden in der Folge aktiv mit eigenen Investment- und Expertenteams sowie durch strategische Akquisitionen unterstützt.

Ziel ist eine strategische Weiterentwicklung und Wertsteigerung. Bei Kico hat sich Mutares, Müllers Angaben zufolge, auch finanziell engagiert. Kico-Management wie auch das externe Mutares-Team seien davon überzeugt, dass sich Kico nach Umsetzung der Projekte und Maßnahmen des Restrukturierungsplans erfolgreich entwickeln werde.

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