Tückischer Fall
Falscher Polizist: Seniorin wählt 110 und landet erneut beim Betrüger
Die Warnung vor Kriminellen, die sich am Telefon als Polizisten ausgeben, ist alles andere als neu. Einen besonders tückischen Fall gab es jetzt in Halver.
Halver – Auf einen besonders tückischen Fall des Betrugs machte jetzt ein Leser aufmerksam, der von seiner 84-jährigen Schwiegermutter aus Halver berichtete, die am Ende aber zum Glück ungeschoren aus der Situation herauskam.
Die ältere Dame sei nach Mitternacht angerufen worden von einem vorgeblichen Polizeibeamten. Man habe einen Zettel gefunden mit ihrer Adresse und der Anmerkung, sie habe 90 000 Euro Bargeld bei sich zu Hause.
Wieder der Betrüger in der Leitung
Die Frau reagierte richtig: Soviel Geld habe sie gar nicht und werde umgehend die Notrufnummer der Polizei, die 110, wählen. Das tat sie auch – und landete damit erneut beim kriminellen Anrufer.
Was es damit auf sich haben könnte, wollten wir von der Polizei im Märkischen Kreis wissen und erhielt von Pressesprecher Christof Hüls eine beunruhigende Auskunft: Es sei im Märkischen Kreis bislang nicht, insgesamt aber wohl schon polizei- und aktenkundig, dass die bestehende Telefonverbindung gar nicht unterbrochen werde, wenn man zu schnell nach dem Abbruch wieder wähle.
Dies könne der Grund auch im Fall der Halveranerin gewesen sein, die sich aber nicht ins Bockshorn hatte jagen lassen, den Anrufer erneut abblitzen ließ und die örtliche Polizeiwache kontaktierte, wie der Schwiegersohn den weiteren Hergang erläutert.
110 in solchen Fällen wählen
Für Pressesprecher Christof Hüls ist dies ein Anlass zum Hinweis, bei verdächtigen Telefonanrufen sofort aufzulegen, dann aber durchzuatmen und einige Sekunden verstreichen zu lassen, bevor man – was die Halveranerin richtigerweise auch tat – die 110 der Polizei wählt, die im Regelfall auch eine uniformierte Streife schickt.
Christof Hüls’ klare Ansage zu diesem Thema: Die Polizei werde niemals am Telefon nach Geld oder Wertsachen fragen.