Erneut Wolf im MK bestätigt - fünf tote Schafe

Anfang November wurden im MK fünf tote Schafe aufgefunden. Eine entsprechende Untersuchung wurde eingeleitet. Nun ist klar: Es war ein Wolf.
Halver - Nach DNA-Abstrich und Analyse ist bewiesen, dass die fünf Schafe, die bei Büchermühle in Halver Anfang November gerissen wurden, mit Kehlbissen durch einen Wolf getötet wurden. Und klar ist auch, dass es sich um dasselbe Tier handelt, das Mitte September auf einer Wiese bei Stillebeul nahe Lüdenscheid fünf Schafe gerissen hat.
Update um 12.50 Uhr: Der Wolf ist damit kein unbekannter: Das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen konnte einen Wolf als Verursacher nachweisen, teilt das Lanuv (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz) mit. Es handelt sich um einen weiblichen Wolf, die Wölfin mit der Kennung GW2856f.
„Aktuell ist nicht sicher, dass sich die Wolfsfähe noch im Gebiet befindet“, teilt das Landesamt weiter mit. „Als Elterntiere konnten vom Senckenberg Forschungsinstitut die Wolfsfähe GW714f und der Wolfsrüde GW2453m identifiziert werden. Nach aktuellem Kenntnisstand lebt dieses Wolfspaar im Territorium Visselhövede in Niedersachsen und hatte in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt mindestens sieben Welpen aufgezogen.“
Der wiederholte Wolfs-Nachweis bestätigt Günter Niggeloh in seiner Einschätzung: „Der Wolf gehört meiner Meinung nach nicht hier hin“, hatte der Schafhalter im Nebenerwerb aus Büchermühle im Gespräch nach dem Auffinden der Schafe auf der Weide deutlich gemacht. Denn es gebe weder für ihn noch für andere Halter von Nutztieren im großräumigen Bereich rund um Halver einen wirksamen Schutz für die Tiere. Er könne jetzt möglicherweise „irgendwelche Anträge auf Entschädigung ausfüllen“, doch das bringe ihm die Tiere nicht zurück.
Einen Herdenschutzzaun mitten im Revier Schmalenbach schließt er aus. Der Maschendrahtzaun berge die Gefahr, dass Rehwild, insbesondere Böcke, sich darin verfange und kläglich verende. „Darin sterben mehr Tiere, als durch den Wolf getötet werden.“
Ob die Wölfin mit Wurzeln in Niedersachsen tatsächlich auf der Durchreise oder aber standorttreu ist, ist ungewiss. Bei einem weiteren Milchbauern in Halver ist es wahrscheinlich, dass sie auch dort eine Kuhherde in Angst versetzt haben könnte, die sich in Abwehrhaltung auf der Weide formiert hätten, wie es nach unseren Informationen heißt. Sollte die Wölfin einen Partner finden und sich in der Region niederlassen, würde es sich jedenfalls um ein potenziell großes Revier handeln. Entfernungen von 20 Kilometern und deutlich mehr sind kein Problem für Wölfe.
Die Jägerschaft sieht die mögliche Rückkehr des Wolfs mit Bedenken. Die heimische Kulturlandschaft, durchzogen mit Bundes- und Landesstraßen und hohem Freizeitdruck, sei eigentlich nicht der geeignete Lebensraum für die zugewanderten Tiere, hatten Hegeringleiter Mark Holthaus und Kristian Filling, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, noch im September im Interview gesagt.
Ob das tatsächlich der Fall ist, bezweifelt Günter Niggeloh nach dem aktuellen Nachweis bei Büchermühle im Tal der Ennepe mit stark frequentierten Lauf- und Wanderwegen. Lerne der Wolf – wovon auszugehen sei –, dass die Nahrungsbeschaffung mit Nutztierrissen deutlich einfacher sei als die Hatz auf Rehwild, komme auf alle Halter ein Problem zu. Die Querung der Bundesstraßen 54 und 229 beziehungsweise der Landesstraße 628 scheint die Wölfin mit der Kennung GW2856f nicht abgeschreckt zu haben.
Erstmeldung: Fünf Schafe wurden am 3. November 2022 tot in Halver aufgefunden. Es handelt sich dabei um Texel-Schafe, die in Halver-Büchermühle mit Kehlkopfbiss gerissen wurden.
Ein Luchs- und Wolfsberater nahm damals mehrere DNA-Proben und dokumentierte die Bissspuren an den Tieren. Ausgewertet wurden diese vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (Lanuv). Am Montag, 12. Dezember, wurde das Ergebnis verkündet: Es handelt sich um einen Wolf, der die Schafe getötet hat.
Wolf ist kein Unbekannter
Das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen konnte einen Wolf als Verursacher nachweisen, teilt das Lanuv mit. Und dabei handelt es sich um einen weiblichen Wolf. Sie ist keine Unbekannte, wie sich herausstellt.
Bereits am 15. September 2022 waren in Lüdenscheid Schafe von einem Wolf verletzt und getötet worden. Damals wurde die Wölfin mit der Kennung GW2856f bestätigt. Sie war es auch in dem Fall in Halver.
„Aktuell ist nicht sicher, dass sich die Wolfsfähe noch im Gebiet befindet“, teilt das Landesamt weiter mit. „Als Elterntiere konnten vom Senckenberg Forschungsinstitut die Wolfsfähe GW714f und der Wolfsrüde GW2453m identifiziert werden. Nach aktuellem Kenntnisstand lebt dieses Wolfspaar im Territorium Visselhövede in Niedersachsen und hatte in den Jahren 2020 und 2021 insgesamt mindestens sieben Welpen aufgezogen.“