Der Neubautrakt ist hingegen so gut wie fertig. Eine Reinigungsfirma wird letzte Feinheiten übernehmen, dann können nach Bedarf Betten aufgestellt und Zimmer bezogen werden. Die Bäder sind fertig, neue Waschbecken und Armaturen hängen, Schränke sind in jedem Zimmer noch aus den alten Zeiten erhalten. Der Hotelflair bleibt. Kein hoher Standard, sagt Rietschel, aber alles besser als Wohnungen am Bahnweg. Die Zimmer zur Rückseite haben einen Zugang zum Garten oder einen Balkon. Im Untergeschoss wird ein Raum renoviert, der als Frühstücksraum dienen soll. Die Decke wird derzeit erneuert und Efeu, der durch die Fenster ins Gebäude wächst, ist auch schnell beseitigt. Für den Außenbereich hat Rietschel Kontakt mit einem Landschaftsbauer. Die Anlage lädt an vielen Stellen zum Verweilen ein – unter großen Bäumen oder auf der Wiese in der Sonne. Kinder könnten hier spielen.
Wenn das Haupthaus fertig ist, soll es dort weitere Gemeinschafts- und Essräume geben. Ob die große Küche genutzt wird, ist noch unklar. Aber ein Zimmer wird für einen Stadtmitarbeiter als Ansprechpartner vor Ort dienen. Eine ganze Wohnung im Haupthaus könnte ein Hausmeister beziehen, so die Idee.
Im Bauamt sitzen Köpfe voller Ideen, aber die Zimmer im Frommann sind noch leer. Das ehemals so beliebte Hotel-Restaurant sieht hier und da noch verwüstet aus. Aber das wird sich in den kommenden Wochen ändern. Der Anbau soll ab Juni bezugsfertig sein, bei Bedarf auch das Haupthaus – aber zunächst soll der Anbau genutzt werden. Anders sieht es bei der alten Awo-Kita an der Weststraße aus. Sie soll ebenfalls als Unterkunft dienen. „Die ist noch eine Baustelle“, sagt Rietschel.
40 Wohnungen in unterschiedlichen Größen stehen insgesamt zur Verfügung im ehemaligen Hotel in Carthausen. Wenn der Bedarf im Juni nicht da ist, sagt Rietschel, wird weiter renoviert. Umsonst seien die Investitionen in keinem Fall. Wenn keine Flüchtlinge einziehen werden, könne man das Gebäude in einem besseren Zustand vermarkten. Interessenten gibt es, weiß der Architekt. Aber mit Blick auf den Ukraine-Krieg wird derzeit nicht verkauft.