Damit gilt nach Zustimmung des Rats folgende Beschlusslage:
Offen bleibt nach Kaczors Einschätzung jedoch eine zentrale Frage, wann nämlich ein erstes großes Windrad in Halver stehen könnte. Die optimistische Einschätzung von Klaus Schulze Langenhorst, Geschäftsführer der SL Naturenergie, die gerne bei Schöneberge eine Windkraftanlage errichten möchte, teilt Kaczor nicht. Langenhorst hatte im AA-Gespräch einen Zeitraum von anderthalb bis zwei Jahren nach einer Genehmigung genannt. Kaczor hingegen ist skeptisch: „Einer wird immer klagen“, entweder ein Verband oder ein Anwohner.“
Abgesehen von der Tatsache, dass die Vorrangfläche bei Engstfeld ökologisch und juristisch gar nicht mehr zu halten war, begründet die Stadt den Weg in die Privilegierung auch mit dem Argument des Klimawandels: „Wir stehen vor der Herausforderung, die Stadt- und Raumstrukturen an die Klimaveränderungen anzupassen. Die Windenergienutzung könnte auch in Halver einen kleinen Beitrag zur verbindlichen CO2-Minderung und damit zum Klimaschutz leisten. Der Ausstieg aus den fossilen Energien kann damit unterstützt werden. Die im Nordwesten von Halver im Bereich Kamscheid vorhande Windenergieanlage mit etwa 640 Kilowattstunden Leistung könnte durch eine leistungsfähigere Anlage ersetzt werden“, heißt es in der Vorlage.
Dass das bisherige Beharren auf Vorrangzonen die Nutzung von Windkraft offenbar eher verzögert als beschleunigt hat, wird auch an anderer Stelle der Argumentation deutlich. Das aktuelle Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, dass den Kreis zur erneuten Prüfung des Antrags für Schöneberge zwingt, zeige, dass die Darstellung der Konzentrationszone Engstfeld überhaupt keine Rolle mehr gespielt habe. Die Vorrangfläche habe weder zu Rechtssicherheit noch zu einer Beschleunigung der Verfahren geführt, sondern zu einer zusätzlichen Verzögerung und zu hohen Kosten auch für die Stadt Halver.