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38 000 Kilowattstunden: Geförderter Sonnenstrom vom Dach der Schule 

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Von: Florian Hesse

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45 Kilowatt in der Spitze können die Module auf dem Dach der Regenbogenschule in Halver liefern liefern.
45 Kilowatt in der Spitze können die Module auf dem Dach der Regenbogenschule in Halver liefern liefern. © Timm Rietschel

Die Regenbogenschule ist seit Wochenbeginn beim Strom weitgehend autark.

Halver - Der Himmel ist bedeckt am Mittwochmittag, der Unterricht an der Regenbogenschule zu Ende. Trotzdem braucht das Gebäude am Pestalozziweg Strom. Den gibt es jetzt komplett umsonst vom Dach. 15 Kilowatt speisen die Solarpaneele gerade ein. Das passt genau.

100 000 Euro hat die Stadt in den vergangenen Wochen in die Photovoltaikanlage auf der Schule investiert, unter anderem auf Initiative der städtischen Klimaschutzbeauftragten Karla Luchterhand und in enger Abstimmung mit dem Fachbereich Bauen und Wohnen.

Im Fall der Regenbogenschule gibt es dazu noch eine Besonderheit: Die Anlage mit einer Leistungsspitze von 45 Kilowatt wird komplett gefördert. Möglich macht das ein Topf beim Land, die sogenannte „Billigkeitsrichtlinie für kommunale Klimaschutzinvestitionen“. Aus dem Topf erhält Halver 110 000 Euro. Den Rest verwaltet Karla Luchterhandt und bezuschusst die Beschaffung von kleineren Balkon-Kraftwerken durch private Haushalte.

Was auf dem Schuldach seit Wochenbeginn arbeitet, ist allerdings ein anderes Kaliber, wie Projektleiter Stefan Heinrich erläutert. Rein rechnerisch ist die Anlage fähig, mit 38 000 Kilowattstunden den kompletten Bedarf der Schule übers Jahr zu decken. In der Praxis werden es aber etwa 70 Prozent sein, der Rest muss weiter aus dem normalen Netz gezogen werden.

Grund ist, dass die Paneele in manchen Situationen nicht ganz so viel Strom liefern können, wie gerade benötigt wird, dafür aber wiederum auch Strom erzeugen, wenn die Schule nicht genug verbraucht. Das aber kann im Wesentlichen kompensiert werden über Pufferspeicher im Keller. Was dann noch übrig ist, fließt ins öffentliche Netz, vergütet dann vom Betreiber mit 8,2 Cent pro Kilowattstunde.

In der Gesamtschau rechnet sich eine solche Anlage auf jeden Fall, sagt Dipl.-Ingenieur Stefan Heinrich. Über eine Laufzeit von 20 Jahren dürften es 200 000 Euro sein, die man an Stromkosten spart. Nach etwa zehn Jahren hätte sich die Photovoltaik damit amortisiert. Und die Einsparungen an CO2 beginnen sofort.

Das Dach der Regenbogenschule wird daher auch nicht das letzte sein, auf dem Photovoltaik installiert wird. Man prüfe derzeit, welche städtische Gebäude dafür noch in Frage kommen, beispielsweise die Schule Oberbrügge oder das Lern- und Begegnungszentrum, sagt Bauamtsleiter Michael Schmidt. Eine Anlage dürfte es in diesem Jahr auf jeden Fall noch sein.

Und auch bei privaten Haushalten herrscht Interesse. 41 Anträge auf Förderung von Balkonkraftwerken sind bei der Klimaschutzmanagerin bereits eingegangen. 100 Euro können Haushalte als Zuschuss beantragen und unter Umständen bei ihrem Energieversorger zusätzliche Anreize erhalten, wenn sie bis zu 600 Watt Leistung ins Hausnetz einspeisen. Wie man an den städtischen Zuschuss gelangt, findet sich auf der Homepage der Stadt Halver (www.halver.de) mit dem Suchbegriff „Balkonkraftwerke“. Auch auf der Seite des Energieversorgers Mark-E (https://www.mark-e.de/stecker-solaranlage/) finden sich Informationen zum Thema.

Die Klimaschutzbeauftragte der Stadt Halver ist erreichbar per E-Mail unter k.luchterhandt@halver.de oder telefonisch: 0 23 53/7 31 75.

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