Abholzung in Halver
Den falschen Wald gefällt: Harvester entfernt Bäume, die bleiben sollten
Der falsche Wald wurde gefällt. Ein Harvester entfernt Bäume, die eigentlich bleiben sollten.
Halver – Wo gehobelt wird, fallen Späne, weiß der Volksmund. Dass es auch mal ein ganzes Stück Wald sein kann, weiß der Halveraner Hans-Joachim Welzholz ziemlich genau seit dem 10. November. Das war sein Geburtstag und der Abend, als ihn sein Enkel nach den Lichtern fragte, die im Wald an der Wiene zu sehen seien.
Das Stückchen Wald hatte Hans-Joachim Welzholz erst im Mai gekauft, wie er sagt, und als er in das Licht ging, war es ein Harvester. Mit dem Fahrer des Holzernters gestaltete sich die Kommunikation schwierig, erinnert sich Welzholz. Mit Deutsch und Englisch war nichts zu machen. Estnisch kann Welzholz nicht, aber das war zu diesem Zeitpunkt bereits egal.
10 bis 15 Stämme waren übrig
Vom Hektar Fichtenwald standen noch 10 bis 15 Stämme, den Rest hatte die Maschine schon auf die Erde gelegt. Dass sein Stückchen Wald weg ist, nimmt er hin. Die Art und Weise allerdings erstaunt ihn schon.
Inzwischen hat er sich mit der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Halver arrangiert. Die kümmert sich um das Holz und den Verkauf und sagt ihm Unterstützung zu, wenn es an die Aufforstung geht. Mitglied dort werden will er nun auch. Denn sein Hektar Fichte fiel offenbar zunächst einem Kommunikationsproblem und danach erst dem Harvester zum Opfer. Vom Eigentumsübergang im Mai wusste die FBG nämlich nichts, wie FBG-Geschäftsführerin Astrid Becker sagt. Mit dem Alteigentümer allerdings hatte man über das Vorgehen an anderen Stellen gesprochen. Tenor: Das Käferholz soll raus! Dass der Wald an der Wiene nicht inbegriffen war, konnte niemand wissen. Jetzt ist er wahrscheinlich im Container und unterwegs nach China...