Unterricht auf Distanz
Die Schulen sind gerüstet - organisatorische Herausforderung ab Montag
Im privaten und im schulischen Bereich stehen Familien mit dem verlängerten Lockdown vor erheblichen Herausforderungen. Wie sind Schulen mit Blick auf den Distanzunterricht aufgestellt? Und gibt es für Notfälle eine funktionierende Betreuung?
Halver/Schalksmühle – „Ab Montag läuft der digitale Unterricht. Punkt.“ Am Anne-Frank-Gymnasium, Halvers größerer weiterführender Schule, sind die Weichen auf Distanz gestellt. In mehreren Probeläufen wurden Abläufe und Problemstellen ausgelotet. Schulleiter Paul Meurer ist zuversichtlich, dass der Unterricht auch ohne Präsenz funktionieren wird.
„Damit haben wir immer gerechnet“, sagt er im Gespräch und dem Hinweis auf die hohen Infektionszahlen. Begrüßenswert sei, dass die Regelung eindeutig sei und für einen längeren Zeitraum von gut drei Wochen gelte. Und klar sei: „Die Schule ist jeden Tag besetzt.“ Und für den digitalen Unterricht gelte, dass das Ergebnis auch aus der Distanz beurteilt werde.
Nicht jeder Schüler hat die technische Ausstattung
An der Humboldtschule sind die Vorbereitungen ebenfalls weit gediehen. Ab 8.30 Uhr am Donnerstag tagte die Lehrerkonferenz, um organisatorisch sicherzustellen, „dass wir alle Schüler ins System bekommen“, wie Schulleiter Reiner Klausing sagt. Vorbereitet wurde der Umbau aufs Distanzlernen bereits ohne offizielle Schulmail, um sicherzustellen, dass die Lernplattform funktioniert wie gewünscht. Sorgen hat Klausing an anderer Stelle.
Wir wollen auf keinen Fall Schüler verlieren.
Für einen kleineren Teil der Schülerschaft ohne entsprechende technische Ausstattung und Internetanbindung könnte es schwierig werden bis zum Monatsende. Er hoffe, dass die Erlasslage es hergebe, Schüler zwar im Schulgebäude, aber ebenfalls im Distanzunterricht zu beschulen. Der Platz und die technische Infrastruktur seien an der Humboldtschule dafür vorhanden. „Aber wir wollen auf keinen Fall Schüler verlieren. Denn natürlich gibt es auch einige, die man an die Hand nehmen muss.“
Zunächst entspannt zeigte sich auf stichprobenweise Nachfrage die Situation in den Kitas. Eltern sind durch das Land NRW gehalten, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen. Bis zum Ende der Ferien sind die Belegungszahlen beispielsweise in der DRK-Kita Juno oder der Awo-Kita Wundertüte weiter überschaubar. Wie sich die Situation in der kommenden Woche darstellt, sei aber kaum einzuschätzen, heißt es aus beiden großen Einrichtungen übereinstimmend.
Ordnungsamt kontrolliert Umsetzung der Corona-Regeln
Auch für die Stadt Halver rückt die Betreuungssituation in den Blickpunkt. Die Bedarfsabfrage bei den Eltern sei angelaufen. „Wir haben aus dem März Erfahrungen und bewährte Instrumente, mit denen wir arbeiten können“, sagt Bürgermeister Michael Brosch auf Anfrage. Die Aufgabe der Notbetreuung komme in erster Linie direkt auf die Schulen zu. Als Stadt unterstütze man, wo man irgend könne. „Denn die Sorge Klausings“, so Brosch, „nehmen wir sehr, sehr ernst“.
Als Ordnungsbehörde zur Umsetzung der kommenden Verordnung sehe er die Verwaltung gut aufgestellt. Insgesamt rund 20 städtische Mitarbeiter stünden bereit, um zunächst beratend, im Ernstfall aber auch ordnungsbehördlich tätig zu werden, kündigt Brosch an.