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Bürgergespräch zur Brückensperrung: Anwohner sind in Sorge

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Von: Monika Salzmann

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Einige Anwohner brachten im Rahmen des Bürgergesprächs ihre Sorgen und Befürchtungen hinsichtlich einer weiteren Zunahme des Verkehrs durch das Volmetal – bedingt durch die A45-Sperrung – vor.
Einige Anwohner brachten im Rahmen des Bürgergesprächs ihre Sorgen und Befürchtungen hinsichtlich einer weiteren Zunahme des Verkehrs durch das Volmetal – bedingt durch die A45-Sperrung – vor. © Jakob Salzmann

„Es wird ein Durchfahrtsverbot kommen. Ob gemeinsam oder in Stufen, das weiß ich nicht.“ Über die Sperrung der Rahmedetalbrücke und ihre Folgen kam der SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas am Montag im Bürgerhaus Oberbrügge mit Anwohnern ins Gespräch.

Halver – Und dabei ging es natürlich auch um das von Ministerpräsident Hendrik Wüst und der Landesregierung angekündigte Durchfahrtsverbot für den Schwerlastverkehr auf der Bedarfsumleitung in Lüdenscheid.

In seinen Ausführungen ging es um eine Zusammenfassung der Ereignisse der vergangenen eineinhalb Jahre seit Sperrung der Autobahn und das Volmetal im Besonderen. Die Frage nach der politischen Verantwortung von Hendrik Wüst klammerte er bewusst aus. Gemeinsam mit der SPD Halver, deren Vorsitzender Ralf Jürgensmeyer das Bürgergespräch eröffnete, erörterte der Abgeordnete den Stand der Dinge und stellte sich den Fragen aus den Reihen der Zuhörer. Auch Bürgermeister Michael Brosch, der mutige Entscheidungen einforderte, war zugegen.

Zum Bürgergespräch hießen Ralf Jürgensmeyer (1. Vorsitzender der SPD Halver), Bürgermeister Michael Brosch, MdL Gordan Dudas und Jürgen Wichert, 1. Vorsitzender des Aktionsbündnisses Oberbrügge-Ehringhausen, die Interessierten willkommen.
Zum Bürgergespräch hießen Ralf Jürgensmeyer (1. Vorsitzender der SPD Halver), Bürgermeister Michael Brosch, MdL Gordan Dudas und Jürgen Wichert, 1. Vorsitzender des Aktionsbündnisses Oberbrügge-Ehringhausen, die Interessierten willkommen. © Jakob Salzmann

Zu Beginn der Brückensperrung sei der Verkehr in Lüdenscheid komplett zusammengebrochen, hielt Gordan Dudas einleitend fest. Von zerstörter Infrastruktur, Lastwagen, die durch Vorgärten fuhren, und dergleichen mehr war die Rede. Auch die Probleme, die die Märkischen Kliniken und andere Firmen mit Mitarbeitern haben, die aufgrund der Brückensperrung und verstopfter Straßen kündigen, kamen zur Sprache. Einige Unternehmen wie VDM und Otto Fuchs hätten bereits reagiert und in Dortmund beziehungsweise Hagen Arbeitsplätze geschaffen. Nicht nur die Bedarfsumleitung, auch das Volmetal sei stark belastet. Es sei damit zu rechnen, dass der Verkehr nach der vom Landesbetrieb Straßen.NRW für das Frühjahr anvisierten Fahrbahnabsenkung der Bundesstraße 54 unterhalb der Bahnunterführung in Oberbrügge (wie in Schalksmühle bereits geschehen) noch zunehme.

Zuschlag für schnellste Firma

Was den Brückenneubau angehe, werde nicht das günstigste, sondern das schnellste Unternehmen zum Zuge kommen. Bei der Auftragsvergabe sei die Einhaltung des Zeitrahmens ein Hauptkriterium. „Ganz Europa wird auf dieses Unternehmen schauen.“ Die zwei bis drei Jahre Bauzeit müssten jedoch irgendwie überbrückt werden. Wie seit dem ersten Tag der Brückensperrung von ihm gefordert, könne nur ein weiträumiges regionales Lkw-Durchfahrtsverbot eine Lösung für die Verkehrsprobleme sein. Dies könne nur über die A1, A3 und A4 geschehen. Von wachsendem Druck auf Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer, das Durchfahrtsverbot für Lüdenscheid anzuordnen (andernfalls drohen Regressansprüche), berichtete der Abgeordnete. Für das Volmetal, das in diesem Fall noch stärker belastet würde, müsse der Märkische Kreis ein Durchfahrtsverbot anordnen.

Es hängt vom Kreis ab, ob wir eine gemeinsame Lösung finden.

Gordan Dudas zu einem möglichen Durchfahrtsverbot

Auch auf das seiner Meinung nach geringe Interesse auf Landes- und Bundesebene, sich mit den örtlichen Problemen zu fassen, ging Dudas ein. Bund und Land hätten nicht dieselben Interessen wie die Menschen vor Ort. Die A3 sei schon jetzt die am stärksten befahrene Autobahn in Europa. Wenn in der Region ein Durchfahrtsverbot komme und der Verkehr auf der A3 dadurch zunehme, könne dort eine Situation wie bei der Rahmedetalbrücke entstehen – und daran sei im Bund keiner interessiert. „Es hängt vom Kreis ab, ob wir eine gemeinsame Lösung finden“, erklärte der Abgeordnete. Es könne sein, dass Lüdenscheid das Durchfahrtsverbot für die eigene Stadt anordnen müsse.

Eindringlich schilderten Betroffene wie Manuela Pollmann, die an der Rader Straße in Schwenke wohnt und von herabfallendem Putz an ihrem Haus durch die Verkehrsbelastung berichtete, ihre Sorgen, Ängste und Befürchtungen – vor allem, wenn es zu einer noch größeren Belastung des Volmetals kommen sollte. Laut zu sein und sich zu vernetzen, forderte Gordan Dudas ein.

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