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Brücken-Provisorium durch Hochwasser beschädigt 

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Von: Thilo Kortmann

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Fahrzeuge bis zu 2,8 Tonnen dürfen das Brücken-Provisorium befahren. Die Müllabfuhr ist zu schwer.
Fahrzeuge bis zu 2,8 Tonnen dürfen das Brücken-Provisorium befahren. Die Müllabfuhr ist zu schwer. © Thilo Kortmann

Die Arbeiten zu einer Brücke in Halver werden auf den Winter verlegt. Um Hochwasser zu vermeiden. Die Verlegung ist umsonst.

Halver - Die Brückenarbeiten am Nordeler Schleifkotten finden im Winter statt, weil die Gefahr eines Hochwassers dann geringer sein soll. Dass sich diese Planung als Irrtum erwiesen hat, zeigte das Hochwasser vor fast zwei Wochen. Das Brücken-Provisorium wurde beschädigt, wie schon der Vorgänger beim Jahrhundert-Hochwasser am 14. Juli 2021. Dadurch wurde die rund 100 Jahre alte Brücke so stark beschädigt, dass ein kompletter Abriss des gemauerten Bauwerkes vonnöten war; die Arbeiten der Firma Dohrmann begannen im November 2022 (wir berichteten).

Hochwasser beschädigt Brücken-Provisorium

Für einige Wochen waren die Anwohner nur über einen von der Löhrmühle ausgehenden 900 Meter langen, provisorisch präparierten Wirtschaftsweg erreichbar, der parallel zur Ennepe verläuft. Nicht befahren wurde dieser von der Müllabfuhr und der Post, was für Unmut bei den Anwohnern und Anliegern Dirk Schmale und Karl-Heinz Streese sorgte. Auch war der Zustand des Provisoriums ein Ärgernis: Matsch und Schlaglöcher sorgten für dreckige Autos. Zudem berichtete Schmale, er habe mit seinem Wagen aufgesetzt.

Mit dem Errichten eines Brücken-Provisoriums kurz vor den Weihnachtsfeiertagen konnte der Fluss zumindest von Fahrzeugen bis 2,8 Tonnen wieder überquert werden.

Arbeiten im Wasserschutzgebiet

Daran ändern auch die erneuten Hochwasser-Schäden nichts, wie Christoph Stillger vom Amt für Bauen und Wohnen der Stadt Halver versichert. „Das Hochwasser hat für die üblichen Ausspülungen gesorgt, das Provisorium ist aber weiter befahrbar“, erklärt er. Die Arbeiten an der Brücke könnten ab Temperaturen von zehn Grad wieder starten, momentan verhinderten Frost und Schnee die Fortführung der Brückenarbeiten.

Das Hochwasser hat für die üblichen Ausspülungen gesorgt, das Provisorium ist aber weiter befahrbar.

Christoph Stillger von der Stadt Halver

Der Nachfolger werde, so Stillger, eine Stahlwerk-Profilbrücke mit Rohren, die das Brückengewölbe vor Ausspülung bei Hochwasser schützen. Diese Rohre müssten nun noch mit Beton festgesetzt werden, außerdem müsse noch eine Feinbetonschicht aufgetragen sowie Zwickel und Geländer angebracht werden. Als Ersatz für die Geländer dienen zurzeit Bauzäune.

Gemauerte Brücke zu aufwendig

Ein gemauertes Bauwerk wie der rund 100 Jahre alte Vorgänger komme aufgrund der Kosten und der aufwendigen Unterhaltung nicht mehr infrage, zudem dürfe Mörtel bei den Bauarbeiten nicht in das Wasserschutzgebiet gelangen.

Bauzäune sichern das Provisorium ab. Wenn die Witterung es zulässt, werden Geländer angebracht.
Bauzäune sichern das Provisorium ab. Wenn die Witterung es zulässt, werden Geländer angebracht. © Thilo Kortmann

„Wenn die Witterung es zulässt, werden die Arbeiten noch circa zwei Wochen bis zur Fertigstellung dauern“, so Stillger. Das gesamte Vorhaben kostet bis zu 150 000 Euro und wird zu 100 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

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