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Tage im Zeichen des Bogens – neue Veranstaltung 

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Von: Florian Hesse

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Bogenschießen ist mehr als Sport und hat eine Jahrtausende alte Tradition.
Bogenschießen ist mehr als Sport und hat eine Jahrtausende alte Tradition. © dpa

Beim Lehrgang und Wettkampf „Koreanisches Bogenschießen“ sind noch einige Plätze frei.

Halver - Es ist ein nicht alltäglicher, aber ein faszinierender Sport, der am letzten Mai-Wochenende am Winkhof im Mittelpunkt stehen wird: Bogenschießen, und zwar nach koreanischer Tradition. Ein wenig ist es Wettkampf, im wesentlichen Unterrichtung im Schießen und natürlich ein mehrtägiges Beisammensein der Teilnehmer.

Von Freitagnachmittag, 26. Mai, 15 Uhr, bis Montagmittag, 29. Mai, ist die städtische Wander- und Grillhütte für die Bogenschützen gebucht, die eigens dazu nach Halver kommen. Wer sich dafür interessiert, kann sogar noch mitmachen. Sechs Plätze sind in dem mehrtägigen Seminar noch frei. Auf 15 bis 20 Teilnehmer sei die Anzahl begrenzt, um die Veranstaltung nicht unübersichtlich zu machen, sagt Britta Strecke, neben Ki-Joong Eom Mitorganisatorin der Veranstaltung. Sie arbeitet in Halver und hat mit dem Winkhof ein passendes Areal gefunden – mit toller Unterstützung der Stadt, wie sie sagt: „Mandy Klotz hat uns super geholfen.“

Wer mitmachen will, sollte sich mit ihr in Verbindung setzen unter der E-Mail-Adresse britta.strecke@yahoo.com. Voraussetzung ist, dass ein eigener Bogen vorhanden ist. Grundlegende Informationen finden Interessenten auf Facebook mit dem Suchbegriff „Koreanisches Bogenschießen“ beziehungsweise unter https://fb.me/e/2mI9Qhoar.

Es ist das bislang dritte koreanische Bogensport-Treffen. „Wer gerne einmal die koreanische Schießtechnik, die Daumentechnik, kennenlernen möchte und schon immer mal auf 145 Meter Entfernung schießen wollte, für den wäre es die passende Gelegenheit“, heißt es in der Einladung. 50 Euro beträgt die Teilnahmegebühr. Für die Bogenschützen sind vorsorglich Übernachtungsmöglichkeiten vorgebucht, auch das Zelten ist auf dem Gelände möglich.

Hochinteressant ist dabei auch die Geschichte Bogenschießens, das auf der koreanischen Halbinsel seit Jahrtausenden praktiziert wird. „Bis zum 16. Jahrhundert waren Bogenschützen eine der tödlichsten Waffen des koreanischen Militärs und in ganz Asien berühmt. Zweitausend Jahre lang deckten die koreanischen Bogenschützen in vielen Kämpfen die Feinde mit tödlichen Pfeilen ein und schlugen so ausländische Invasoren zurück.

Für die Koreaner ist spätestens seit ihrem Sieg im 16. Jahrhundert über die Japaner der Bogen nicht mehr wegzudenken. Das Bogenschießen liegt den Koreanern also quasi im Blut.

Wie in vielen prähistorischen Gesellschaftsformen wurden auch in Korea Pfeil und Bogen für die Jagd und den Krieg eingesetzt. In Korea hat das Bogenschießen aber über die Jahrtausende hinweg und trotz des Aufkommens von Feuerwaffen besonders tiefe Traditionen bewahrt. Denn in der traditionellen koreanischen Gesellschaft war es weit mehr als eine einfache Waffenkunst. Für die Edelleute aus alter Zeit gehörte es zusammen mit Etikette, Musik, Reiten, Kalligrafie und Mathematik zu den sogenannten Sechs Hohen Gesellschaftlichen Künsten, die man zu kultivieren hatte, so die Beschreibung in einem der Foren, die sich mit dem Thema befassen. Ein Unterschied zum „normalen“ Bogenschießen ist unter anderem die Entfernung zum Ziel. Beim internationalen Zielbogenschießen beträgt die größte Entfernung vom Bogenschützen zum Ziel etwa 90 Meter, beim traditionellen koreanischen Bogenschießen sind es 55 Meter mehr, also 145 Meter.

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