Hausmüll wegwerfen: Fehler kann bis zu 100.000 Euro Bußgeld kosten
Viele Menschen machen sich beim Entsorgen von Hausmüll unwissentlich strafbar. Das kann allerdings ziemlich teuer werden.
Dortmund – Beim Entsorgen von Abfall sollte man nicht viel falsch machen können – das denken zumindest viele. Doch selbst diejenigen, die bei der Mülltrennung besonders penibel sind, begehen möglicherweise regelmäßig eine Ordnungswidrigkeit, wie RUHR24* berichtet.
Vergehen | Müll pressen |
Strafe | Bußgeld |
Höhe des Bußgeldes | von der jeweiligen Gemeinde abhängig |
Hausmüll: Dieser Fehler beim Entsorgen von Müll kann für Verbraucher teuer werden
Einige Verbraucher kennen die Regeln der Mülltrennung* nicht, doch das ist längst nicht das einzige Problem. Bei diesem Vergehen handelt es sich um das sogenannte „Müll stampfen“, das meist vor dem Abholtermin der Tonnen stattfindet. Damit auch der letzte Rest noch reingequetscht werden kann, wird der Inhalt ordentlich zusammengedrückt. Dafür steigt der ein oder andere auch gerne mal in die Tonne – zumindest beim Papiermüll.
Wer es sich jedoch besonders leicht machen möchte, kommt vielleicht auf die Idee, eine Müllpresse zu nutzen. Verkäufer des Gerätes werben damit, dass sich Verbraucher damit bis zu 500 Euro Abfallgebühren im Jahr sparen können. Zu kaufen gibt es die Müllpressen beispielsweise bei Ebay Kleinanzeigen.
Hausmüll quillt über: Ebay Kleinanzeigen macht Nutzern Müllpresse schmackhaft
Dort schwärmen Anbieter in den Anzeigen regelrecht von ihren Produkten. Nach Angaben eines Verkäufers kann der Müllstampfer 75 Prozent des Volumens reduzieren, und hilft somit „Platz und Entsorgungskosten einzusparen“. Doch das soll längst nicht alles sein. Das Gerät soll außerdem für ein sauberes und umweltfreundliches Umfeld sorgen.
Was zunächst nach einem tollen Angebot klingt, lohnt sich allerdings nicht unbedingt. Denn anstatt Geld zu sparen, müssen die Müllstampfer draufzahlen – wenn sie erwischt werden. Denn in vielen Gemeinden ist es ausdrücklich untersagt, den Hausmüll zu „verdichten“, sprich: zusammenzupressen (mehr Lifehacks* bei RUHR24).
Hausmüll entsorgen: Hohe Bußgelder drohen – so teuer wird es für Müllstampfer
Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit hohen Bußgeldern rechnen. In der Regel geht der Strafrahmen laut der Verbraucherzentrale dafür bis zu 50.000, in Essen sogar bis zu 100.000 Euro. Und das aus gutem Grund: Die übergewichtigen Tonnen seien für die Arbeitskräfte, welche diese abholen, viel zu schwer.
Außerdem können die Müllbehälter aufgrund des Gewichts bei der Abholung reißen und dadurch kaputtgehen. Dann würde eine weitere Rechnung ins Haus flattern. Eine demolierte 240-Liter Tonne kann mit 90 Euro bestraft werden.
Entsorgter Hausmüll: Trennung des Abfalls durch Müllpresse kaum noch möglich
Auch die Mülltrennung soll dadurch vor allem bei gelben Tonnen behindert werden. Der Abfall lasse sich in Sortieranlagen kaum noch auf die Bänder schütten, geschweige denn nach Materialien trennen.
Die Wertstoffe, die nicht mehr auseinandergenommen werden können, landen anschließend im Restmüll. So im Zweifel auch Produkte, die falsch entsorgt wurden. Dazu zählen unter anderem Batterien, die in den Sondermüll gehören, wie Merkur.de* weiß.
Besonders übel wird es für die Müllabfuhr und die Nachbarn, wenn Familien mit Neugeborenen ihren Müll pressen. Sobald in der Abfalltonne auch Babywindeln enthalten sind, kann es unappetitlich werden. Zudem sei das Quetschen auch für die Umwelt nicht besonders förderlich. Sowieso gilt: In der Natur sollten Verbraucher ihren Müll nicht wegwerfen*, denn dieser Fehler kann ebenfalls kostspielig werden.

Laut Verbraucherzentrale bestehe zudem die Gefahr, dass sich Press-Fans weniger Gedanken um Müllvermeidung und Mülltrennung machen – wenn sie das Problem der überquellenden Tonne mit der Müllpresse, anstatt über einen sorgsameren Umgang mit der Müllproduktion angehen. *RUHR24 und Merkur.de sind Teil des Redaktionsnetzwerks von IPPEN.MEDIA.