Ketchup im Test: Marktführer Heinz fällt mit Schimmelpilzgiften durch
Tomatenketchup von Heinz ist nicht gerade gesund. Das zeigt eine neue Studie von Öko-Test. Auch wegen Schimmelpilzgiften gibt es die Note „ungenügend“.
Hamm - Tomatenketchup ist süß, dient für so manchen Verbraucher in NRW und ganz Deutschland als willkommener Soßen-Ersatz und gehört zum Grillen im Sommer einfach dazu. Kritisch wird es nur dann, wenn ausgerechnet der Marktführer kläglich durch den neuesten Ketchup-Test rasselt. Gefunden wurden extrem hohe Werte an Zucker und Schimmelpilzgiften.
Ketchup im Test: Marktführer Heinz fällt mit Schimmelpilzgiften durch
Wie auch schon 2020 hat sich Öko-Test 20 Tomatenketchup-Produkte zur Brust genommen. Zwei Ketchups schlossen mit Bestnote ab. Marktführer Heinz jedoch fügt laut Öko-Test seinem Ketchup nicht nur eine unnötig große Menge Zucker hinzu, auch wurden Schimmelpilzgifte gefunden. 25,3 Gramm Zucker befinden sich in dem Ketchup auf 100 Milliliter verteilt. Zum Vergleich: Der geschmackliche Sieger mit der Schulnote „sehr gut“ wies mit 13 Gramm Zucker pro 100 Milliliter gerade einmal etwas mehr als die Hälfte des kristallinen Lebensmittels auf.
Laut der Lebensmittelzeitung beherrscht der Konzern Kraft Heinz mit 50 Prozent den deutschen Markt für Tomatenketchup. Laut Öko-Test sollten sich Verbraucher allerdings zweimal überlegen, ob sie im Supermarkt oder Discounter zur Heinz-Flasche greifen. Denn neben dem hohen Zuckergehalt wurde ein erhebliches Problem mit Schimmelpilzgiften festgestellt. Zur Einordnung: Laut EU-Empfehlung liegt der Richtwert bei 10 Mikrogramm pro Kilogramm Alternariol bei Tomatenerzeugnissen.
Ketchup im Test: Konzern Kraft Heinz äußert sich zu den Werten nicht
Der Tomatenketchup von Heinz hingegen erreicht mit 47 Mikrogramm Alternariol pro Kilogramm ein Vielfaches des Richtwerts. Alternariol ist ein Mykotoxin, das in vielen Lebensmitteln vorkommt. In hohen Mengen kann es das Erbgut schädigen. Das Alternaria-Toxin gelangt beispielsweise dann in Produkte, wenn überreife oder schimmelige Tomaten verarbeitet werden.
Laut Öko-Test wollte sich der Konzern Kraft Heinz ebenso nicht zu den erhöhten Werten äußern wie auch Infos zu Lieferketten und Herstellungsbedingungen geben. Zwar wurden beim Ketchup-Test in fünf weiteren Produkten ein erhöhter Gehalt von Schimmelpilzgiften entdeckt. Dieser jedoch war im Vergleich zum Tomatenketchup von Heinz nur minimal. Das Fazit: Der „Heinz Tomato Ketchup“ für 2,99 Euro fiel mit ungenügend durch.
Tomatenketchup im Test: Sieger schneiden mit „sehr gut“ und „gut“ ab
Bessere Nachrichten hingegen gibt es für Verbraucher, die zu einem der Testsieger greifen:
- Penny Tomaten Ketchup (1,69 Euro) - Note: sehr gut
- Zwergenwiese Tomaten Ketchup bio (3,29 Euro) - Note: sehr gut
- Rewe Beste Wahl Tomaten Ketchup fruchtig (1,98 Euro) - Note: gut
- Werder Tomaten Ketchup (2,54 Euro) - Note: gut
- Rapunzel Tomaten Ketchup, bio (4,21 Euro) - Note: gut
Ebenso ein großer Verlierer des Ketchup-Tests ist Hellmann‘s Tomaten Ketchup von Unilever. Das Produkt schnitt mit der Schulnote ungenügend ab, weil 10 Mikrogramm Alternariol pro Kilogramm gefunden wurden. Schon im vergangenen Jahr sorgte ein Produkttest für Aufsehen. In vielen Tomatenmark-Sorten wurden Schimmelpilze entdeckt. Auch bei passierten Tomaten wurde in jedem fünften Produkt schwarzer Schimmel gefunden.