Kaufland und Lidl erklären Vorgaben – Corona-Infizierte dürften arbeiten
In einigen Bundesländern wurde die Quarantäne abgeschafft. Jetzt erklären Lebensmittelhändler wie Kaufland und Lidl den Umgang mit symptomfreien, aber coronainfizierten Mitarbeitern. Worauf sich Kunden einstellen müssen.
Als die Politik vor wenigen Wochen noch über eine Regelung für den Mund-Nase-Schutz in Innenräumen diskutiert hat, kam die Frage auf nach einer erneuten Maskenpflicht beim Einkaufen. Kaufland und Lidl haben klaren Vorgaben dafür, wie echo24.de berichtet. Nun ist sogar die Quarantäne-Pflicht in Baden-Württemberg weg. Wie geht der Lebensmittelhandel jetzt mit Corona-infizierten Mitarbeitern um?
In Österreich ist die Quarantäne bereits seit August 2022 Geschichte. Infizierte ohne Symptome gehen dort im Lebensmittelhandel zur Arbeit – auch bei Lidl. Wie unter anderem die Kronenzeitung schreibt, will der Discounter dort positiv getestete, aber nicht erkrankte Mitarbeiter in den Filialen einsetzen. Auf Nachfrage unserer Redaktion haben sich jetzt auch Kaufland, Lidl und Aldi Süd zur Situation in Deutschland geäußert.
Lidl-Österreich setzt Corona-Infizierte an die Kasse im Supermarkt
In Österreich ist der Personalmangel im Lebensmittelhandel ein großes Thema und das Quarantäne-Aus eine Erleichterung. Covid-Infizierte bei der Arbeit im Supermarkt findet die Gewerkschaft GPA aber eher „nicht praxistauglich“. Wie die Vorsitzende der GPA, Barbara Teiber, laut der Kronenzeitung im August erklärte, hätten viele „kein gutes Gefühl im Betrieb, sowohl Vorgesetzte, Arbeitgeber, Mitarbeiter, mit Coronapositiven Seite an Seite zu arbeiten“.
Unternehmen: | Kaufland |
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Hauptsitz: | Neckarsulm |
Gründung: | 1984 in Neckarsulm |
Umsatz: | 21 Milliarden Euro (2019) |
Bei Lidl in Österreich sollen die betroffenen Personen demnach auch kassieren, wenngleich sie wann immer möglich in Bereichen ohne Kundenkontakt eingesetzt werden sollen. Doch ist das auch bei Kaufland und Lidl in Deutschland inzwischen eine alltägliche Situation?
Mit Corona an der Supermarkt-Kasse: So geht Kaufland damit um
Kaufland erklärt gegenüber echo24.de, dass man sich „grundsätzlich an den Verordnungen der Bundesländer, den jeweiligen regional gültigen Allgemeinverfügungen sowie der Corona-Arbeitsschutzverordnung orientiert“. Der Supermarkt-Riese aus Baden-Württemberg mit Sitz in Neckarsulm legt dabei Wert darauf, dass für Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel die Einhaltung von Hygienemaßnahmen generell geboten ist.
Aufgrund der Corona-Pandemie seien, nach Kaufland-Angaben, die „Mitarbeiter diesbezüglich besonders sensibilisiert“. Außerdem erklärt das Unternehmen: „Zudem haben wir unsere regulären Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen intensiviert. Im Bereich der Kundeninformation stehen Desinfektionsspender.“
Lidl und Aldi Süd erklären ihre Vorgaben: Corona-Infiziert zur Arbeit
Bei der Unternehmensschwester aus der Schwarz-Gruppe sieht es ähnlich aus. Auch Lidl hält sich mit konkreten Aussagen zurück. Anders als bei Lidl in Österreich beschränkt man sich darauf, auf die allgemeinen Verordnungen zu verweisen und die intensivierten „regulären Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen“.
Discounter-Konkurrent Aldi Süd verweist in seiner Stellungnahme zum Thema auf die Corona-Arbeitsschutzverordnung und die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.
Kaufland, Lidl und Aldi Süd: Mitarbeiter und Kunden zwischen Vernunft und Verordnung
Klare Aussagen bleiben aus. Laut Verordnung gilt aktuell in Baden-Württemberg: „Bei einem positiven Ergebnis eines Schnelltests gelten die Regelungen der Corona-Verordnung absonderungsersetzende Schutzmaßnahmen. Danach gilt die Verpflichtung, für fünf Tage außerhalb der eigenen Wohnung eine Maske (mindestens Mund-Nasen-Schutz) zu tragen. Eine Ausnahme gilt im Freien, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern zu anderen Personen eingehalten werden kann“.
Manfred Lucha, Gesundheitsminister von Baden-Württemberg, setzt auf die Eigenverantwortung und rät: „Wer krank ist und Symptome hat, sollte wie bisher auch zu Hause bleiben und sich krankschreiben lassen.“ Doch gegenüber dem SWR macht er auch klar: „Es geht auch um die Arbeitskräfte. Es geht um die Aufrechterhaltung unseres gesellschaftlichen Lebens. Wenn ich mit Maske zum Arbeiten gehe und mich bewege, dann lasse ich die auch auf. Also da habe ich keine Sorge, dass daraus eine große Infektionsgefahr entsteht.“