Basketball-Herren unterliegen Litauen deutlich

Zum Abschluss der Vorrunde haben die deutschen Basketball-Herren die zweite Niederlage kassiert. Gegen Litauen musste sich die Auswahl um NBA-Star Dennis Schröder geschlagen geben.
München - Die deutschen Basketballer haben bei der EM den Gruppensieg klar verpasst und vor Beginn der K.o.-Phase einen kräftigen Schuss vor den Bug bekommen: Das Team um Starspieler Dennis Schröder verlor in Tel Aviv gegen Medaillenkandidat Litauen deutlich mit 72:89 (43:47) und konnte dabei kaum an die überzeugenden Auftritte zuvor anknüpfen. Doch Platz zwei nach fünf Duellen bedeutet die beste Vorrundenplatzierung seit 2007 und sollte der Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) Selbstvertrauen schenken für das anstehende Achtelfinale gegen Frankreich. Wie Sie diese Partie live im TV oder per Live-Stream verfolgen können, lesen Sie hier bei tz.de*.
In der Partie am Samstag (11.15 Uhr) wird sich die Mannschaft von Bundestrainer Chris Fleming weiter steigern müssen. Gegen Litauen war Spielmacher Schröder mit 26 Punkten auch im fünften Gruppenduell bester Werfer seiner Mannschaft, die bereits mit einem überzeugenden 61:55 am Dienstag gegen Italien den Einzug in die nächste Runde geschafft hatte. Auch Robin Benzing (11) und Isaiah Hartenstein (10) punkteten zweistellig.
Basketball-EM: Zwei NBA-Kraftpakete setzen Deutschland zu
Gegen den dreimaligen Europameister Litauen hatte das deutsche Team aber zeitweise große Probleme in der Verteidigung, die NBA-erfahrenen Kraftpakete Jonas Valanciunas und Donatas Motiejunas setzten sich immer wieder durch. Vor allem dank Schröder, der keinerlei Probleme mit seiner angeschlagenen linken Hand zu haben schien, blieb Deutschland aber zunächst dran. Einen Alley-oop-Pass des Spielmachers verwertete Hartenstein spektakulär zum 43:42 (20.), zur Pause führte jedoch Litauen.
Auch nach dem Wechsel lief die DBB-Auswahl weiter einem Rückstand hinterher, Litauen kontrollierte die Mehrzahl der Rebounds. Der starke Youngster Hartenstein wehrte sich unter dem Korb nach Kräften, doch der Rückstand betrug zeitweise 17 Punkte. Im Schlussabschnitt kämpften Schröder und Co. vergeblich gegen den überlegenen Gegner an.
Der Gruppensieg wäre die Krönung einer bis dahin fast perfekten Vorrunde gewesen. Abgesehen vom letzten Viertel gegen Israel, als die deutsche Mannschaft einen 16-Punkte-Vorsprung verspielte, lief es während der vollgepackten Woche in Israel glänzend. So gut, wie seit Dirk Nowitzkis Glanztagen nicht mehr. Fleming hat seine Mannschaft bestens auf die jeweiligen Gegner eingestellt und er hat es geschafft, eine Einheit zu Formen.
Teamwork, Teamgeist, die Gruppe funktioniert über eine starke Defense - und versteckt sich nicht hinter Schröders großen Fertigkeiten. Der Spielmacher ist die erwartet zentrale Figur auf dem Feld und hat seinem Team Siegermentalität eingeimpft. "Wir dürfen vor niemandem Angst haben", sagt er stets. Und es liefern auch andere, gerade beim Scoring. Anfangs war es Kapitän Benzing, danach Daniel Theis, dann Johannes Voigtmann. Mit einem Alleinunterhalter läuft das DBB-Team nicht auf.
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sid