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Verpasste Gelegenheit: Abstiegsfight ohne Happy End für die SGSH

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Von: Thomas Machatzke

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Dmytruszynski SGSH Nordhemmern LIT Handball
Eine über weite Strecken sehr ordentliche Leistung sah Maciej Dmytruszynski von seinen Schützlingen in Nordhemmern. Trotzdem stand am Ende eine 27:30-Niederlage. © Machatzke, Thomas

Handball-Drittligist SGSH Dragons unterlag im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres bei LIT 1912 II 27:30 (15:13). Nach einer starken ersten Halbzeit war es am Ende eine verpasste Gelegenheit.

Hille – Der erhoffte Meilenstein auf dem Weg in Richtung Klassenerhalt hätte es sein können, doch am Ende liefen die Dinge anders. 27:30 (15:13) verlor Handball-Drittligist SGSH Dragons im ersten Spiel des neuen Kalenderjahres beim direkten Verfolger LIT 1912 II.

Für Dirk Beuchler, den SGSH-Partner und neuen LIT-Trainer, war es mithin ein Einstand nach Maß, für die SGSH dagegen eine verpasste Chance, sich noch weiter abzusetzen von den Plätzen, die Abstieg und Relegation bedeuten. Das Team aus Nordhemmern und Nettelstedt ist auf zwei Punkte an die SGSH herangerückt. Der VfL Gladbeck, der am Samstag in Longerich chancenlos blieb, ist weiterhin vier Punkte zurück.

Die Partie in der Halle der Grundschule Nordhemmern war in vielerlei Hinsicht typisch für die Situation beider Teams, aber eben auch für den Abstiegskampf im Allgemeinen. Die Gäste waren in den ersten 30 Minuten ohne Wenn und Aber die bessere Mannschaft. Sie deckten von Beginn an so offensiv wie aggressiv. Luca Jannack wuchs phasenweise wie schon im Hinspiel gegen diesen Gegner über sich hinaus. Bis zum 1:5 (6.) war es sogar eine Kopie des Hinspiels, das die SGSH 24:16 gewonnen hatte.

Verpasste Gelegenheit: Abstiegsfight ohne Happy End für die SGSH

Aber es war eben auch ein typisches erstes Spiel für Dirk Beuchler. Das Bemühen war dem LIT-Team kaum abzusprechen, doch es hakte an vielen kleinen Dingen. Marko Bagaric zum Beispiel hatte zunächst wenig Gefallen am Decken gegen den kleinen, wendigen Jan König, und auch nicht am Angriffsspiel gegen die extrem offensive SGSH-Abwehr. Er machte früh Platz für andere. Nur allmählich stabilisierte sich das LIT-Spiel, doch auch wenn es sogar möglich gewesen wäre, gelang bis zur Pause nie der Ausgleich, weil sich immer wieder Fehler einschlichen. Oder weil Jannack eine seiner zahlreichen Paraden zeigte.

Andererseits gelang es der SGSH nicht, die Ostwestfalen – ähnlich wie im Hinspiel – abzuschütteln. So wurde es zäh und zäher nach der Pause, als die Gastgeber erstmals auch Linkshänder Marten Franke (am Ende vier Tore) brachten. Es wurde auch deshalb zäher, weil Jannack zwar weiter gut hielt, nun aber nicht mehr der bessere Torwart auf dem Feld war: Im LIT-Gehäuse steigerte sich nämlich auch Jannis Finke zu einer ausgezeichneten Leistung, die er ein wenig trübte durch zwei haarsträubende Gegenstoß-Pässe. Die Fehler zogen sich so weiter durch, weshalb dem besten LIT-Werfer des Tages, Linksaußen Nico Kruse, erst im x-ten Anlauf der erste Ausgleich gelang. Es war das Tor zum 19:19, und es waren noch 19 Minuten auf der Hallenuhr.

Abstiegskampf pur: Dazu passte es, dass nun die Referees Henker und Schirrmacher (Dresden) mit ihren Pfiffen zur allgemeinen Hektik beitrugen. Am Ende hatten sie kein Team entscheidend benachteiligt, aber doch den Zorn beider Seiten zwischenzeitlich auf sich gezogen. So beim Stande von 25:24 (54.), als Tobias Schetters beim Abschluss Jannis Finke am Kopf traf. Das Spiel lief weiter, die LIT-Bank erregte sich, die Referees unterbrachen und gaben LIT-Ersatzspieler Gernus eine Zeitstrafe. Es folgten lange Diskussionen, an deren Ende die Unparteiischen auch Tobias Schetters auf die Strafbank schickten und die Partie mit Ballbesitz LIT fortsetzten. Undurchsichtig war das, wenig nachvollziehbar.

SGSH kommt zweimal zurück ins Spiel

Die SGSH hielt, auch wenn vorne vieles schwierig blieb, mit viel Kampf dagegen. Aus dem 20:22-Rückstand machte sie ein 23:22. Nach einem 24:27-Rückstand kam sie durch die starken König (2) und Gipperich zum 27:27 zurück (58.). Und dann gab’s den nächsten Aufreger: Grimuta traf zum 28:27, König startete nach der Schnellen Mitte durch und lief mit dem Ball in der Hand Borcherding um, der sich ihm in den Weg gestellt hatte, blieb benommen liegen. Die Referees entschieden auf Offensivfoul. Auch das war diskutabel – genauso wie kurz vorher zwei Offensivfouls der Gastgeber.

Als es weiterging jedenfalls, hatte LIT den Ball und ein Tor Vorsprung – und machte durch Paul Holzhackers 29:27 nun den Deckel drauf. Die SGSH brachte noch den siebten Feldspieler und kassierte das 30:27 ins leere Tor. Das indes spielte

LIT 1912 II – SGSH Dragons 30:27 (13:15)

LIT: Jannis Finke, Joonas Klama (bei einem Siebenmeter) – Nico Kruse (7), Sören Südmeier (6/1), Paul Holzhacker (5), Marten Franke (4), Jannik Gartmann (3), Marko Bagaric (2), Jannik Borcherding (1), Julian Barren (1), Eimantas Grimuta (1), Marvin Meinking, Evars Klesniks, Finn-Jannes Gernus – Trainer: Dirk Beuchler

SGSH: Luca Jannack, Hendrik Halfmann – Tobias Schetters (7/4), Jan König (6), Brian Gipperich (6), Finn Schnepper (3), Oliver Perey (2), Christopher Börner (2), Erik Blaauw (1), Julius Walch, Vladislav Yorgow, Kai Lüsebrink, Jonas Molz, Denyz Nikulichev, Nico Jannack – Trainer: Maciej Dmytruszynski

Schiedsrichter: Stefan Schirrmacher und Felix Henker (Dresden)

Zeitstrafen: LIT 5 – SGSH 3

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