Turnabteilung des TuS Plettenberg lebt wieder

Neben den Mannschaftssportarten Fußball und Handball gehören zum TuS Plettenberg noch die Abteilungen Turnen und Tischtennis, in denen es nicht um Platzierungen und Punkte geht, sondern in denen der Breitensportgedanke an oberster Stelle steht.
Plettenberg - Stand jetzt muss man allerdings für den Bereich Tischtennis konstatieren, denn wie der 1. Vorsitzende Axel Sedlatschek am Montag bei der Jahreshauptversammlung im Vereinsheim „Elfer“ bekannt gab, ist der Übungsbetrieb mangels Masse eingestellt worden, die TT-Abteilung ruht. „Es fehlte offenbar ein Antreiber“, mutmaßte Sedlatschek.
Einen solchen Antreiber haben die Turner, insbesondere die Volleyballer, indes in Werner Riggers gefunden. „Vor drei Jahren hatten wir ein Durchschnittsalter von über 70 Jahren, waren praktisch tot. Jetzt liegen wir bei unter 50 Jahren. Es hat sich komplett gedreht, es kommen neue Mitglieder und wir haben viel Spaß. Besser kann es nicht laufen“, freut sich Riggers, selbst Kapitän der Senioren-Volleyballer, über den steigenden Zuspruch, der sich auch bei den von Thorsten Göbel trainierten Junioren zeige. Vor allem das Angebot des Beach-Volleyballs im Lennestadion – zusätzlich zu den Übungsabenden in der Halle – komme sehr gut an, so Riggers. Es wird sogar investiert: Das über 40 Jahre alte Netz in der Halle wird erneuert, auch Beach-Volleybälle wurden angeschafft. „Ihr seid mit Feuer dabei, Hut ab“, lobte Axel Sedlatschek dieses Engagement.
Es kommen neue Mitglieder und wir haben viel Spaß. Besser kann es nicht laufen.
Frische Mitglieder kann der TuS, der vor 20 Jahren noch über 1200 Personen stark war, auch gebrauchen. Aktuell liegt die Zahl der Mitglieder bei 679 – 2020, vor Corona, waren es noch 701. Durch die mageren Sportjahre ist der Verein also mit einem blauen Auge gekommen.
Immerhin gab es in den Pandemiejahren positive Kassenabschlüsse. Jetzt, da der Sportbetrieb wieder voll läuft, musste Kassierer Peter Hagemann für 2022 einen Verlust von 1687 Euro bilanzieren. Verkraftbar, befand Sedlatschek, der sich nach seiner ersten Amtsperiode bei seinem Vorgänger Friedhelm Führt bedankte, der ihm stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe.
Jessica Kosch und Markus Hildebrandt (Fußball) sowie Holger Pfau (Handball) berichteten aus ihren Abteilungen. Kosch erwähnte die durch das Programm „Moderne Sportstätte“ geförderten Maßnahmen im Vereinsheim, als da wären eine neue Heizungsanlage, eine neue Außentür, eine neue Kühlung und LED-Licht. Mit dem schon dreimal durchgeführten Kreativmarkt und dem am 4. Juni zum zweiten Mal stattfindenden Flohmarkt soll die Attraktivität des „Elfer“ noch gesteigert werden. Auch im Kabinentrakt wird weiter renoviert, derzeit mit einem Außenanstrich.
Hildebrandt lud zum Saisonausklang am Pfingstmontag ein, zeigte sich zufrieden mit der sportlichen Entwicklung und ließ auch mit Blick auf die sportliche Entwicklung in einigen Nachbarvereinen verlauten: „Wir müssen uns keine Sorgen machen, wie es weitergeht.“
Anders die in der HSV Plettenberg/Werdohl organisierten Handballer: Hier hofft Holger Pfau, dass die verjüngte erste Mannschaft in der Bezirksliga Fuß fassen kann. Unklar sei noch, ob es bei der erfolgreichen A-Jugend (Kreismeister) weitergeht. Bei den D-Junioren gibt es eine neue Kooperation mit der TS Evingsen. Sehr positiv sei der Trend bei den F-Jugend-Fröschen, die auf Spielfesten an den Handballsport herangeführt werden. Bei einem „Tag des Handballs“ am 12. August in Böddinghausen will sich die Abteilung in der Halle und auf Sand präsentieren. Pfau rief auch dazu auf, beim Stadtfest in Werdohl am 3. Juni der HSV-Bude einen Besuch abzustatten.
Die Wahl von zwei neuen Kassenprüfern (Mario Engelbertz und Stefan Wegener) und die Ehrung der Jubilare (acht von 21 waren persönlich erschienen, der seit 70 Jahren dem TuS angehörende Klaus Krakat hatte aus seinem Wohnort Reichenberg in Unterfranken wie üblich einen netten Brief geschrieben) beendeten die einstündige Versammlung, die Axel Sedlatschek mit den Worten „Das Vereinsleben geht immer weiter“, beschloss – halb Wunsch, halb Feststellung, aber auf den TuS Plettenberg immerhin durchaus zutreffend.