Die drei Pluspunkte aus den vier Auswärtsspielen in Bochum, Dortmund und Hattingen hatten neugierig gemacht auf diese Heimpremiere. Das junge Team hatte mit Arvid Dragunski und Christopher Börner immerhin seine beiden Haupttorschützen der Vorsaison verloren und sich trotzdem von Beginn an sehr ordentlich geschlagen. Sogar besser als erwartet.
Nach dem Auftritt gegen Olpe musste sich niemand mehr darüber wundern. 60 Minuten lang zeigten die SGSH-Youngster gegen den Kreisrivalen Vollgas-Handball mit Herz. Nicht immer fehlerfrei, nicht ohne Tiefs im Spielverlauf, aber dafür mit einer gehörigen Bereitschaft, sich in jeden Zweikampf zu werfen. Vor allem defensiv überzeugte die SGSH-Reserve gegen einen Gast, der wie die SGSH voll auf die Karte Tempospiel setzte. So wurde es eine große Rennerei, intensiv und mitunter hektisch.
Die Gastgeber begannen im 6:0-Format mit den beiden Kreisläufer Wiggershaus und Walch im Innenblock und legten in der Abwehr die Grundlage für die 13:11-Pausenführung. Offensiv musste sie oftmals gar nicht hart arbeiten für Tore, weil A-Jugend-Youngster Finn Voss über den Gegenstoß immer wieder zu leichten Toren kam. Vor allem in der ersten Halbzeit zeigte Voss ein exzellentes Spiel. Und wenn es in den aufgebauten Angriff ging, bestimmte ein ganz starker Kai Lüsebrink den Takt des SGSH-Spiels und war gleichzeitig aus der Spielmacherrolle heraus der gefährlichste Rückraumspieler.
Mark Dragunski wechselte frühzeitig durch und mit seinem Personal zudem auch die Abwehrsysteme, doch mit wechselnden Aufstellungen blieb die Einstellung dieselbe: Egal in welcher Formation – die SGSH blieb den Olpern ein überaus unbequemer Gegner. Nach dem Seitenwechsel so unangenehm, dass aus dem 13:11 bald ein 15:11 (34.), 17:12 (36.) und 22:15 (41.) wurde.
Die Olper, sie haderten in dieser Phase mit den Referees und lagen damit nicht immer falsch. Aber sie gaben sich trotzig nicht geschlagen. Ihre anschließende Aufholjagd gelang auch deshalb, weil sich ihr Keeper immens steigerte und vor allem Kevin Plate in der Folge völlig entnervte. Aus dem komfortablen Sieben-Tore-Vorsprung wurde ein 24:21 (54.). Dann nahm ausgerechnet der TV Olpe eine Auszeit – und bremste sich damit selbst ein wenig aus. Die SGSH sammelte sich, Walch stellte per Gegenstoß auf 25:21, die Olper gaben immer noch nicht auf, verkürzten auf 25:23 – da waren noch zweieinhalb Minuten auf der Uhr. Doch die SGSH hielt den Sieg fest, weil die Abwehr stand und Kai Lüsebrink 80 Sekunden vor dem Ende mit 26:23 alle Zweifel ausräumte. Und beides – sowohl die stabile Abwehr als auch Kai Lüsebrinks sechster und letzter Treffer – passten sehr, sehr gut zu diesem Handballabend.