SGSH geht in Ahlen unter – aber die Konkurrenz geht auch leer aus

Handball-Drittligist SGSH Dragons ging auch im vierten Spiel des Jahres 2023 nicht als Sieger vom Feld. Bei der Ahlener SG setzte es beim 23:35 (13:14) die dritthöchste Niederlage der Saison.
Ahlen – Für den Abstiegskampf war es allerdings eine vorerst folgenlose Niederlage für das Dmytruszynski-Team, denn die Verfolger VfL Gladbeck (27:30 gegen LIT 1912 II) und Team HandbALL Lippe II (25:26 nach 23:18-Führung gegen Aldekerk) machten keinen Boden gut. Die Gladbecker spielen bei fünf Zählern Rückstand auf die SGSH am Samstag am Löh fast schon um ihre letzte Chance.
Wenn sich die Chance bieten würde, im Abstiegskampf wichtige Punkte mitzunehmen, hatte indes auch die SGSH in der Friedrich-Ebert-Sporthalle eigentlich zugreifen wollen. Doch dann bot sich sich die Chance gegen einen in den ersten 30 Minuten sichtlich verunsicherten Gastgeber – doch das Dmytruszynski-Team machte zu wenig draus, ging nach der Pause sogar regelrecht unter.
30 Minuten lang bot der Gast aus Halver und Schalksmühle keinen Gala-Auftritt, aber in vielen Bereichen eine ordentliche Leistung. Im Angriff beherzigte das Team die Trainervorgabe, lange und geduldig zu spielen, kam zwar immer wieder in Zeitspielsituationen, doch unterm Strich war es genau die Art, die den Ahlenern kaum Tempospiel ermöglichte. Dazu kam, dass die ASG nur punktuell stabil deckte, sich dann immer wieder Auszeiten gönnte, die die SGSH dann nutzte.
SGSH geht in Ahlen unter – aber die Konkurrenz geht auch leer aus
Aus einem 8:6 für Ahlen (16.) machte die SGSH in ihrer besten Phase der Partie ein 9:12 (25.), doch dann riss der Faden. Mit einfachsten Fehlern bauten die Dragons ein gerade mit sich haderndes Neuhaus-Team auf, gestatteten der ASG fünf Tore in Folge (drei über den Gegenstoß) und gingen mit einem 13:14-Rückstand in die Halbzeitpause. Die SGSH hatte nicht wirklich überzeugend gedeckt in dieser Halbzeit und trotzdem alle Chancen gehabt. Da schien trotz allem etwas zu gehen.
Doch es ging nichts. Nur bis zum 16:15 (35., Schetters) war die SGSH auf Schlagdistanz. Dann zogen die Ahlener binnen zehn Minuten bis auf 24:18 davon (45.). Das ASG-Team deckte nun deutlich aggressiver und bis zur Aktion aufmerksamer, die SGSH fand in den Zeitspiel-Situationen keine Lösungen mehr und war im Rückwärtsgang gegen ihren letztjährigen Leistungsträger auf der ASG-Außenbahn, Moritz Frenzel (am Ende neun Treffer, neben David Spiekermann bester Ahlener), häufig überfordert.
Maciej Dmytruszynski sah die Felle schwimmen und griff noch einmal mit zwei Ideen ins Spiel ein: Er stellte die Abwehr um (sehr offensiv 3+3 statt 6:0) und brachte offensiv den siebten Feldspieler. Doch beide Maßnahmen griffen nicht, ganz im Gegenteil. Gegen das 3+3-System blühte der bis dahin weitgehend wirkungslose David Wiencek auf und nahm das Abwehrsystem im Zusammenspiel mit seinen schnellen Nebenleuten auseinander. Und vorne verlor die SGSH weiterhin viel zu einfach den Ball und kassierte nun zu allem Überfluss auch noch Treffer ins leere Tor.
Aus dem 24:18 wurde ein 32:21 (55.), am Ende ein 35:23. Die zweite Halbzeit ging 21:10 an die Hausherren, die damit ihren ersten Sieg seit dem 26. November (seitdem 0:12 Punkte) feierten. Für die SGSH war es ein Tag zum Vergessen. Mit Ausnahme von Christopher Börner (6) war es nach dem Wechsel ein überaus dürftiger Auftritt im Münsterland. Gegen den VfL Gladbeck wird sich die SGSH deutlich steigern müssen, wenn sie mit einem Heimsieg die Weichen endgültig auf Klassenerhalt stellen will.
Die Statistik zum Spiel
- ASG: Sven Kroker, Maurice Behrens (n.e.) – Moritz Frenzel (9), David Spiekermann (7), David Wiencek (6/2), Dominik Spannekrebs (3), Marvin Michalczak (2), Shawn Pauly (2), Benedikt Bayer (2), Jan Holtmann (1), Ferdi Hümmecke (1), Nico Horn (1), Sebastian Damm (1), Lukas Hinterding, Matthias Schwalbe
- SGSH: Hendrik Halfmann, Luca Jannack (ab 42.) – Christopher Börner (6), Tobias Schetters (5/1), Brian Gipperich (4), Jan König (4/1), Finn Schnepper (2), Oliver Perey (2), Bogdan Criciotoiu, Julius Walch, Nico Jannack, Erik Blaauw, Vladislav Yorgow, Kai Lüsebrink (n.e.), Denyz Nikulichev (n.e.)
- Schiedsrichter: Zeki Kaplan und Benjamin Scheld (Hüttenberg und Wiesbaden)
- Zeitstrafen: ASG 3 – SGSH 3
- Siebenmeter: ASG 2/2 – SGSH 2/2
- Zuschauer: 620