Nach der Pause wuchs der Lüdenscheider Druck, doch Albin Matoshi und Co. wackelten kaum. Lermis Schuss knapp am linken Pfosten vorbei (59.) war die einzige wirklich gefährliche Chance der anrennenden Lüdenscheider. Als Mentzel einen Freistoß an der Zwei-Mann-Mauer von RWL vorbei ins kurze Eck zirkelte (74.), kannte die Freude beim stimmgewaltigen Werdohler Anhang keine Grenzen. Einen weiteren Mentzel-Freistoß wehrte Luksch klasse ab (82.), am Ende war die FSV dem 3:0 in einer auch für Staffelleiter Helmut Jansen wohltuend fairen Partie näher als Lüdenscheid dem Anschlusstreffer.
Der einzige Favoritensieg des Tages gelang dem Bezirksligisten aus der Bergstadt. Für RWL-Trainer Kosta Michailidis war es der insgesamt achte Pokalsieg, für die B-Junioren vom Nattenberg der vierte in Serie.
Gegen den von zahlreichen Fans unterstützen A-Liga-Spitzenreiter machten es die Lüdenscheider nach scheinbar sicherer 2:0-Führung im zweiten Abschnitt noch einmal spannend, bettelten um den Anschlusstreffer und stärkten so die bis dato offensiv ungefährlichen Meinerzhagener. Neben der Spannung kam aber auch Hektik auf, gab es viele Fouls, Verwarnungen, eine Zeitstrafe gegen den RSVer Eraslan (75.) und schließlich sogar für einen bereits ausgewechselten Meinerzhagener noch die Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung (77.). Erst nach dem Abpfiff von Referee Toraman kehrte Ruhe ein.
Laurin Knieper (29.) hatte RWL in Führung gebracht, schon im RSV-Strafraum erfolgreich gepresst und den gewonnen Ball über die Linie gestochertei. Mathis Lütke-Dartmann erhöhte per Kopf in der Nachspielzeit von Halbzeit eins (40.+1). Ali Yüksels Flachschuss zum 2:1 (48.) nach mehreren ungenügenden Klärungsversuchen der Rot-Weißen ließ den RSV wieder hoffen. RWL antwortete mit Kniepers zweitem Treffer (61.). Doch erst nach siebenminütiger Nachspielzeit durften die Lüdenscheider erleichtert jubeln.
JSG-Schlussmann Felix Voß stand im Mittelpunkt des sehr zweikampfbetonten und mit offenem Visier geführten Finales. Es ging ständig hin und her, was gerade in der Anfangsphase dem SCL in die Karten spielte. Der Bezirksligist konnte über die Außenbahnen für Wirbel sorgen. So kam auch die Führung durch Karim Moussa Lawan nicht von ungefähr. Voß konnte einen Freistoß nicht festhalten und Lawan schob mit der Fußspitze zum 0:1 ein (17.). JSG-Trainer Benny Fuhrländer brachte nun Antonios Kolios für die Mittelstürmerposition und es dauerte genau zwei Minuten, bis Kolios eine schöne Hereingabe von Hietsch per Kopf zum 1:1 verwandelte (24.). Kerem Tanriverdi und erneut Lawan hatten noch Chancen für den SCL, verfehlten das Tor aber knapp. Die zweiten 35 Minuten liefen ohne große Torraumszenen ab. Erst kurz vor Ende kamen die Plettenberger noch zu einer Reihe von Eckbällen, die aber ungenutzt blieben.
Das Elfmeterschießen musste daher die Entscheidung bringen. Derdelis, Fuhrländer, Meyer und Pauli trafen für die Plettenberger, Lawan, Oguz und Tanriverdi für die Lüdenscheider, ehe Voß den Elfmeter von Barry parierte. Voß trat nun selbst an, scheiterte aber an SCL-Torwart Mülhoff. Wozke glich für den SCL zum 5:5 aus. Hussein sorgte für den nächsten Matchball der JSG, den Voß mit seiner Parade gegen Demir nun auch nutzte.