Kreisgebiet – Es ist einfach nur traurig: Gerade mal der 5. Spieltag ist am Sonntag in der Kreisliga B absolviert worden, und bereits zum dritten Mal ist eine Mannschaft „mangels Masse“ nicht angetreten. Einmal war es der LTV 61 II, jetzt bereits zum zweiten Mal Polonia Lüdenscheid.
„Es sah bis Sonntagvormittag eigentlich ganz gut aus, dann aber ist eine Flut von Absagen gekommen“, blieb Dominik Zborowski, bei Polonia Vorsitzender und Trainer in Personalunion, nicht anderes übrig, als die Partie gegen RW Lüdenscheid II abzusagen, die dementsprechend 2:0 für die Rot-Weißen gewertet wird.
„Das war jetzt unser zweiter Telefonjoker“, so Zborowski sarkastisch, um dann zur Ernsthaftigkeit zurückzukommen: „Ich habe auf dem Papier einen Kader von 18 Spielern, von denen pauschal gesagt die Älteren wollen, die Jüngeren eher nach Lust und Laune kommen. Wir werden uns jetzt noch einmal zusammensetzen, und wenn ich keine Bereitschaft erkenne, wird die Mannschaft am Freitag vom Spielbetrieb zurückgezogen. Wenn die Jungs nicht wollen, dann laufe ich ihnen nicht mehr hinterher. Vor dem Hintergrund, dass es Polonia seit nunmehr zehn Jahren gibt, wäre ein Rückzug natürlich besonders schade, aber so ist es nun mal..“
Der Spieltag
Schon gewohnt torreich ging es in den sechs weiteren Begegnungen zu, in denen nicht weniger als 47 Treffer fielen. Während die RWL-Reserve durch den kampflosen Sieg weiter von der Tabellenspitze grüßt, bleibt der TSV Lüdenscheid II punktgleich erster Verfolger. Das 5:3 gegen den TuS Herscheid lässt auf eine gewisse Spannung schließen, doch mit Dreifachschütze Inan hatte das Demetgül-Team bereits nach einer guten Stunde ein 5:1 vorgelegt. Ohne Sieger blieb das Verfolgerduell am Dickenberg zwischen TuRa Eggenscheid und SC Lüdenscheid II.
Nach einer 2:0-Pausenführung geriet der Aufsteiger gar mit 2:3 in Rückstand, ehe Goalgetter Busenius mit seinem dritten Tor den TuRanern noch einen Teilerfolg sicherte. Nutznießer dieser Punkteteilung war der TuS Linscheid-Heedfeld, der durch einen 10:0-Kantersieg beim TSKV Altena auf Rang drei nach vorne sprang. Dennis Schneider netzte vierfach ein, Spielertrainer Kerefidis noch dreimal. Den ersten sportlichen „Dreier“ nach dem kampflosen Sieg bei Polonia fuhr der SV Hellas Lüdenscheid ein, bei dem erneut Dino Minacapilli im Mittelpunkt stand.
Minacapilli trifft dreifach
Hatte er dem A-Liga-Absteiger zuletzt beim 2:2 gegen Eggenscheid mit zwei Toren, darunter einem Elfmeter in der Nachspielzeit, ein Remis gerettet, so legte der Routinier am Sonntag im Derby bei TuRa Brügge noch einen drauf: Das 3:2-Siegtor gelang ihm in der vierten Minute der Nachspielzeit, und auch davor hatte er die Hellenen zweimal in Führung gebracht. Erwartungsgemäß fuhr derweil der TuS Plettenberg II seinen ersten Sieg ein. Der fiel im Kellerduell beim LTV 61 II mit 9:1 zudem zahlenmäßig sehr deutlich aus, wobei sich Sayin gleich als Fünffachschütze feiern lassen konnte.
Konkurrenzfähig sind die LTVer zwar noch nicht, doch zumindest quantitativ geht es weiter bergauf, sodass am Honsel nicht ein Gedanke an einen vorzeitigen Rückzug verschwendet wird. Zurückgemeldet nach der doch überraschenden 1:5-Heimpleite gegen den TSV Lüdenscheid II hat sich auch der TuS Versetal. Zwar lag der A-Liga-Absteiger beim Aufsteiger RSV Meinerzhagen II zunächst 0:1 zurück, drehte dann mit Dreifachschütze Dinter den Spieß noch bis zum 7:1 um.